Berkshire Hathaway

Japans Handelsriesen machen Buffett Freude

Japans fünf große Handelshäuser verzeichneten im Zeitraum April bis Juni einen teilweise relativ geringen Gewinnrückgang. Damit wachsen die Aussichten auf höhere Kurse und mehr Ausschüttungen. Auch der Ertrag von Berkshire Hathaway, mit je 8,5% an den Handelsriesen beteiligt, überraschte positiv.

Japans Handelsriesen machen Buffett Freude

Japans Händler erfreuen Buffett

Berkshire Hathaway verdient operativ erstmals 10 Mrd. Dollar in einem Quartal

Japans fünf große Handelshäuser verzeichneten im Zeitraum April bis Juni einen teilweise relativ geringen Gewinnrückgang. Damit wachsen die Aussichten auf höhere Kurse und mehr Ausschüttungen. Auch der Ertrag von Berkshire Hathaway, mit jeweils 8,5% an den Handelsriesen beteiligt, überraschte auf positive Weise.

mf Tokio

Trotz sinkender Rohstoffpreise haben Japans Handelshäuser, ein wichtiges Investment des US-Investors Warren Buffett, im vergangenen Quartal solide Ergebnisse erzielt und die Schätzungen der Analysten übertroffen. Mitsubishi Corp., Mitsui & Co., Sumitomo Corp., Marubeni Corp. und Itochu Corp. sind inzwischen der größte Portfolio-Baustein außerhalb der USA von Berkshire Hathaway, der Gesellschaft von Buffett.

So fiel der Nettogewinn des Handelshauses Sumitomo im Jahresvergleich um 17% auf 129 Mrd. Yen (872 Mill. Euro) und bei Mitsui um 8% auf 252 Mrd. Yen (1,6 Mrd. Euro). Itochu verzeichnete mit 213 Mrd. Yen (1,4 Mrd. Euro) ein Minus von 8%. Bei Marubeni ging der Reinertrag um 30% auf 141 Mrd. Yen (904 Mill. Euro) und bei Mitsubishi um 40% auf 317 Mrd. Yen (2 Mrd. Euro) zurück.

Im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr hatten alle Handelshäuser außer Itochu einen Rekordgewinn erzielt. Zusammen verdienten sie 4,2 Bill. Yen (27 Mrd. Euro) und steigerten sich binnen zwei Jahren damit um das 4,3-Fache. Nun mussten sie den gesunkenen Preisen von Rohstoffen Tribut zollen, die teilweise auf die schwache Konjunkturerholung in China zurückzuführen waren.

Doch nach den relativ glimpflichen Auswirkungen könnten einige Häuser laut japanischen Analysten ihre Jahresprognose im weiteren Verlauf von 2023 durchaus anheben. Mitsubishi und Mitsui erwägen nach eigenen Angaben bereits neue Ausschüttungen an die Aktionäre. Itochu will bis zu 0,4% der Aktien für 25 Mrd. Yen zurückkaufen. Abgesehen von Sumitomo zogen darauf die Aktien dieser Unternehmen an.

Wenig volatiler Portfolio-Mix

Ihr einzigartiges Geschäftsmodell basiert zum einen auf eigenen Lieferketten bei fossilen Energien, Mineralien und Getreide sowie auf Beteiligungen an Kraftwerken für erneuerbare Energien. Das Ergebnis von Sumitomo wurde durch einen Rückgang der Preise für Kraftwerkskohle beeinträchtigt, bei Itochu waren es fallende Papierzellstoffpreise. Mitsubishi und Mitsui litten unter dem Preisverfall für Thermalkohle.

Zum anderen konzentrieren sich die Handelshäuser auf stabile Sektoren wie Baumaschinen, Infrastruktur und den Handel und Verkauf von Lebensmitteln. Dadurch fangen sie Preisschwankungen bei Energie und Rohstoffen auf. So verbuchte die Konsumgütersparte von Mitsubishi, zu der die Supermarktkette Lawson gehört, im vergangenen Quartal einen Rekordertrag. Buffett erkannte dieses Potenzial früh und kauft seit März 2021 schrittweise Anteile zu. Inzwischen gehören ihm jeweils 8,5% dieser fünf größten Häuser.

Berkshire übertrifft Analystenschätzungen

Auch die anderen Geschäfte des US-Investors liefen gut. Seine Holding Berkshire Hathaway übertraf im zweiten Geschäftsquartal zwischen April und Juni die Schätzungen der Analysten, obwohl Buffett auf der Jahreshauptversammlung im Mai noch vor sinkenden Erträgen gewarnt hatte, da sich für die US-Wirtschaft eine “unglaubliche Zeit” dem Ende entgegenneige.

Die jüngsten Ergebnisse wurden größtenteils durch einen Anstieg der Versicherungserträge um 74% auf 1,25 Mrd. Dollar und die Übernahme des Versicherers Alleghany angetrieben. Der Betriebsgewinn kletterte um 7% auf den Quartalsrekord von 10,04 Mrd. Dollar. Der Umsatz wuchs um 21% auf 92 Mrd. Dollar. Unterm Strich blieben 36,2 Mrd. Dollar nach einem Verlust im Vorjahr. Die Cash-Reserven von 147,4 Mrd. Dollar legt Buffett dank der Zinserhöhungen renditebringend in US-Treasury-Kurzläufern an.

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