Jeff Immelt verabschiedet sich bei GE mit Gewinneinbruch
sp New York – Jeffrey Immelt, langjähriger CEO von General Electric (GE), verabschiedet sich mit einem Gewinneinbruch in den Ruhestand. Die kräftigen Einbußen des Industrieausrüsters bei Umsatz und Ergebnis im zweiten Quartal liegen zwar im Rahmen der Erwartungen. Weil anhaltender Druck vor allem im Geschäft mit der Ölindustrie aber langsam die Prognosen für das Gesamtjahr in Frage stellt, rutschte die Aktie vor dem Wochenende um bis zu 5 % ab und markierte den größten Intraday-Verlust seit fast zwei Jahren. Seit Jahresbeginn hat GE knapp ein Fünftel ihres Börsenwertes eingebüßt und liegt im Dow Jones Industrial Average auf dem letzten Platz.Unter dem Strich verbuchte der Industriekonzern im jüngsten Quartal einen Rückgang um knapp drei Fünftel auf 1,3 Mrd. Dollar. Das bereinigte Ergebnis liegt mit 28 Cent je Aktie 3 Cent über den durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Der Umsatzrückgang um 12 % auf 29,6 Mrd. Dollar fiel ebenfalls moderater als von Marktbeobachtern erwartet aus. Allerdings warnte Immelt, der Ende Juli nach fast 16 Jahren an der Spitze von GE nicht zuletzt auf den Druck des Hedgefonds Trian Capital seinen Schreibtisch für den bisherigen Chef der Gesundheitssparte John Flannery räumt, dass das Ergebnis im Gesamtjahr nur noch das untere Ende des prognostizierten Korridors von 1,60 bis 1,70 Dollar erreichen werde. Analysten haben im Schnitt 1,62 Dollar auf dem Zettel.Auch mit Blick auf den operativen Cash-flow der Industriesparte orientiert sich GE nach dem ersten Halbjahr nur noch am unteren Ende des angegebenen Korridors von 12 Mrd. bis 14 Mrd. Dollar. Flannery, der sich in den vergangenen Jahren unter anderem als Chef der M & A-Abteilung von GE einen Namen gemacht hat, will das Unternehmen jetzt erst einmal auf Herz und Nieren prüfen und sich zu den langfristigen Prognosen im November äußern. Die meisten Marktbeobachter hatten früher mit einer Einschätzung des neuen CEO gerechnet.