Johnson & Johnson ohne Desinfektion

Sparte für 2,7 Mrd. Dollar an US-Industriegruppe Fortive verkauft

Johnson & Johnson ohne Desinfektion

hek Frankfurt – Der Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson gibt seine Sparte für medizinische Desinfektionsprodukte ab. Für 2,7 Mrd. Dollar in bar übernimmt der US-Industriegruppe Fortive den Geschäftsbereich, teilten die beiden Unternehmen mit. Die Sterilisationssparte setzte im vergangenen Jahr 775 Mill. Dollar um und erwirtschaftete daraus eine bereinigte Marge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von etwa 25 %. Die Behörden müssen die Transaktion noch genehmigen. Den Abschluss des Deals erwarten die Unternehmen bis spätestens Anfang 2019.Für Johnson & Johnson ist der Verkauf ein weiterer Schritt, das breite Portfolio zu straffen. Das ASP-Geschäft (Advanced Sterilization Products) gilt als ein globaler Marktführer für Lösungen zur Vermeidung von Infektionen. Gerade die Ansteckung mit Krankenhauskeimen führt häufig zu lebensbedrohlichen Erkrankungen. Zum Produktportfolio gehören Systeme für das Sterilisieren von Instrumenten und für die Reinigung und Wiederaufbereitung von Endoskopen. 10 Prozent Rendite angepeiltEinschließlich Nettoforderungen von 0,1 Mrd. Dollar beläuft sich der Wert der Transaktion laut Johnson & Johnson auf 2,8 Mrd. Dollar. Fortive will den Kauf aus Cashreserven und der Ausgabe von Schuldtiteln oder Aktien finanzieren. Der Erwerber verspricht sich von dem Deal den Eintritt in einen attraktiven, stark wachsenden Markt. Die große Installationsbasis führe zu einem hohen Anteil wiederkehrender Erlöse. Die Akquisition soll im ersten vollen Jahr zum bereinigten Gewinn je Aktie beitragen. Binnen vier Jahren soll die Rendite auf das eingesetzte Kapital 10 % erreichen. Die Investmentbank Goldman Sachs steht Fortive in Finanzfragen zur Seite, Sidley Austin und WilmerHale haben rechtlich beraten. Fortive beschäftigt 26 000 Mitarbeiter in mehr als 50 Ländern. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei 6,7 Mrd. Dollar. Die diversifizierte Industriegruppe war vor zwei Jahren vom amerikanischen Mischkonzern Danaher abgespalten worden.