wb Frankfurt – Kurz nach dem Auslaufen der Bindungsfrist haben der Finanzinvestor Cinven und seine Partner den ersten Aktienblock an dem Lastwagenzulieferer Jost-Werke verkauft. Mit Deutscher Bank, J.P. Morgan und Commerzbank wurden in einer Schnellplatzierung 3,65 Millionen Dividendentitel des Rivalen von SAF Holland zu je 39 Euro veräußert. Damit steigt der Streubesitz von Jost-Werke von knapp 60 auf gut 80 %. Und damit werden die Chancen größer, dass das Unternehmen in den SDax einzieht.Jost bringt es auch nach dem Kursrückgang infolge der Platzierung auf eine Marktkapitalisierung von rund 400 Mill. Euro. Die Aktie war Ende Juli 2017 ohne öffentliches Angebot zu 27 Euro emittiert worden und hatte ihr Hoch im November bei 49,50 Euro. Damit ist sie von den Neulingen des vergangenen Jahres mit am besten gelaufen.Die jetzt realisierten 39 Euro entsprechen einem Abschlag von immerhin 8 % zum Vortagsschluss. Gestern gab der Kurs bis zu 5 % nach und beendete den Xetra-Handel mit 40,65 Euro 4,3 % schwächer. Die verkaufenden Altaktionäre, die Kreditfonds Avedon, Bain Capital Credit und Black Diamond sowie Cinven machten Kasse für 142 Mill. Euro und halbierten damit ihre noch verbliebene Beteiligung.Jost hatte im zweiten Anlauf den Sprung an die Börse geschafft. Das Unternehmen aus Neu-Isenburg offerierte eine Preisspanne von 25 bis 31 Euro. 57,5 % des Kapitals kamen in den Streubesitz. Jost flossen 130 Mill. Euro zu, mit denen die Schuldenlast halbiert werden sollte. Der zuvor mit 64 % beteiligte Finanzinvestor Cinven strich bis zu 100 Mill. Euro ein. Weitere Altgesellschafter, darunter frühere Gläubiger und das Management, gaben nichts ab.Jost-Werke will vom Trend zu überlangen Schwertransportern mit Anhängern und mehreren Achsen profitieren. Zudem sollen die strengeren Vorschriften für Lkw in China das Geschäft fördern. Bei Stützwinden und Sattelkupplungen ist Jost Weltmarktführer, in den USA liegt die seit 2008 notierte SAF-Holland vorn. Diese bringt es im SDax auf einen Börsenwert von 860 Mill. Euro. 2016 setzte Jost 634 Mill. Euro um, SAF Holland kam auf gut 1 Mrd.