wb Frankfurt – Der Lkw-Zulieferer und SAF-Holland-Rivale Jost unternimmt einen neuen Anlauf zum Börsengang. Entsprechende Informationen von Reuters werden in Finanzkreisen bestätigt. Der Finanzinvestor Cinven, dem das Unternehmen aus Neu-Isenburg seit 2008 gehört, wolle den Börsengang Anfang Juli oder im September offiziell starten, berichtet Reuters weiter. 2015 hätte Jost nur noch aufs Knöpfchen für ein IPO drücken müssen, alle Vorbereitungen waren getroffen, doch Cinven zuckte zurück. Es folgte eine Refinanzierung mit Dividendenausschüttung. IPO-Berater für Jost war 2015 Rothschild. J.P. Morgan sowie Deutsche Bank und Commerzbank könnten wieder zum Zuge kommen.Kurz vor dem geplatzten Börsengang hatte Jost das Geschäft von Daimler mit Lkw-Achssystemen übernommen. Vor zwei Jahren setzte Cinven auf einen Börsenwert bis 800 Mill. Euro. Das 1952 gegründete Unternehmen, das mit Christoph Hobo im Oktober 2016 einen neuen CFO erhielt produziert vor allem Stützwinden und Anhängerkupplungen für Auflieger. Kunden sind Daimler, Volvo und MAN sowie Anhänger-Produzenten wie Schmitz Cargobull und Krone. Als Vergleichsunternehmen SAF-Holland, Stabilus und die an der Nyse gelistete Wabco.Der Investor hatte Jost 2008 für 500 Mill. Euro zu zwei Dritteln schuldenfinanziert von Silverfleet gekauft. In der Krise hätte er beinahe die Schlüssel an die Gläubiger abgeben müssen. Doch blieb Cinven mit 64 nach zuvor 77 % beteiligt. Der Finanzinvestor hat auch IPO-Pläne für Ceramtec aus Plochingen und ist dabei, den Generikahersteller Stada zu schlucken.