Fußball

J.P. Morgan finanziert europäische Super League

wölf europäische Fußballvereine haben die Gründung ihrer eigenen Liga angekündigt und einen Geldgeber für den umstrittenen Konkurrenzwettbewerb zur Uefa Champions League gefunden: J.P. Morgan.

J.P. Morgan finanziert europäische Super League

dwo Düsseldorf

Zwölf europäische Fußballvereine haben die Gründung ihrer eigenen Liga angekündigt und einen Geldgeber für den umstrittenen Konkurrenzwettbewerb zur Uefa Champions League gefunden. J.P. Morgan finanziert die sogenannte Super League. Damit winken den 15 angestrebten Gründungsmitgliedern sowie jährlich fünf wechselnden Qualifikanten jeweils Einnahmen in dreistelliger Millionenhöhe durch den neuen Wettbewerb.

Dieser solle so bald wie möglich starten und werde „für deutlich mehr wirtschaftliches Wachstum sorgen“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der bislang beteiligten Top-Clubs aus England, Spanien und Italien. Ihr Plan sieht vor, dass die Gründungsvereine eine Vorauszahlung von insgesamt 3,5 Mrd. Euro erhalten, welche sie nur für Infrastrukturprojekte oder als Ausgleich für Corona-Belastungen verwenden dürfen, nicht etwa für Spielerkäufe. Darüber hinaus würden in der Liga generelle „Solidaritätszahlungen“ deutlich über dem Niveau der Clubgelder in der Champions League gezahlt, teilten die Vereine weiter mit. Sie nannten die Summe von zunächst über 10 Mrd. Euro, die künftig „im Einklang mit den Ligaeinnahmen“ wachsen werde.

Zum Bündnis zählen Clubs wie der FC Liverpool, Manchester United, FC Barcelona, Real Madrid oder Juventus Turin. Borussia Dortmund und der FC Bayern lehnen das Format dagegen ebenso ab wie französische Spitzenvereine und die Uefa, die ihre prestigeträchtige Königsklasse auf 36 Teams aufstocken wird und die Initiatoren des Konkurrenzformats aus allen übrigen Wettbewerben auszuschließen drohte. DFL-Geschäftsführer Christian Seifert warnte, wirtschaftliche Interessen einzelner Clubs dürften nicht zur Abschaffung gewachsener Strukturen im europäischen Fußball führen. An den Börsen verpuffte die Kritik: Die Aktien von Juventus gewannen am Montag zwischenzeitlich über 20%; Manchester United fast 10%. Auch die BVB-Aktie stieg um 10% – allerdings mutmaßlich als Reaktion auf den Bundesliga-Sieg am Sonntag und die wieder näherrückende Qualifikation für die Champions League.

Wertberichtigt Seite 6