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Junge Topmanager zieht es eher an die Börse

ds - Die Zahl börsennotierter Unternehmen in Deutschland ist seit Jahrzehnten rückläufig und liegt heute fast 40 % unter dem Niveau von 1950. "Um zu verstehen, warum die Entwicklung in Deutschland so extrem ist, kommt unsere Studie mit einer neuen...

Junge Topmanager zieht es eher an die Börse

ds – Die Zahl börsennotierter Unternehmen in Deutschland ist seit Jahrzehnten rückläufig und liegt heute fast 40 % unter dem Niveau von 1950. “Um zu verstehen, warum die Entwicklung in Deutschland so extrem ist, kommt unsere Studie mit einer neuen Erklärung. CEOs deutscher Privatunternehmen sind oft zu alt, um an die Börse zu gehen.” Das schreibt Dirk Schiereck, Professor für Unternehmensfinanzierung an der TU Darmstadt, in einer Veröffentlichung des Forschungsdienstleisters Exechange (siehe Fußnote oben).Studien aus den USA und Italien hätten erste Hinweise darauf gegeben, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Karrierehorizont von CEOs und der Entscheidung für den Börsengang gebe. Ältere CEOs seien im Durchschnitt risikoscheuer, und die Entscheidung, eine Börsennotierung einzuleiten, sei mit großer Unsicherheit behaftet, so der Darmstädter Wissenschaftler.”Basierend auf einem Datensatz von 59 Unternehmen, die ihren Börsengang in Deutschland zwischen 2005 und 2018 abgeschlossen haben, dokumentieren wir neue Belege dafür, dass es einen statistisch signifikanten negativen Einfluss des Karrierehorizonts des CEOs auf den Zeitraum zwischen Gründung des Unternehmens und Börsengang gibt”, so Schiereck. Mit anderen Worten: Jüngere CEOs brächten ihre Unternehmen früher an die Börse als ältere Topmanager. Dieser Effekt sei in den vergangenen Jahren und innerhalb der Teilmenge der 50 % jüngsten CEOs noch stärker hervorgetreten.