Gabelstaplerhersteller

Jungheinrich sieht Nachfrage „unverändert gut“

Der Intralogistikkonzern Jungheinrich spricht nach dem ersten Quartal von einer bislang unverändert guten Nachfrage. Der Start ins Geschäftsjahr sei erwartungsgemäß verlaufen.

Jungheinrich sieht Nachfrage „unverändert gut“

ste Hamburg

Jungheinrich hat Auftragseingang, Umsatz und operatives Ergebnis (Ebit) im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres verglichen mit dem Vorjahr gesteigert und die Prognose für 2022 bekräftigt. „Bislang verzeichnen wir eine unverändert gute Nachfrage“, erklärte Lars Brzoska, Vorstandsvorsitzender des Intralogistikunternehmens aus Hamburg, anlässlich der Vorlage der Quartalsmitteilung zum 31. März. Der familiendominierte MDax-Konzern, der für den laufenden Turnus bislang ohne Angabe konkreter Zahlen von einem leicht unter dem Vorjahreswert liegenden Auftragseingang (2021: 4,9 Mrd. Euro), von einem leicht steigenden Umsatz (4,2 Mrd. Euro) sowie einem deutlich geringeren Ebit (360 Mill. Euro) ausgeht, sprach von einer erwartungsgemäßen Geschäftsentwicklung in den ersten drei Monaten.

Der seit Jahresbeginn in etwa halbierte Kurs der Vorzugsaktie zog am Freitag um bis zu 4,1 % auf 23,50 Euro an. Jungheinrich war zeitweise größter Gewinner im Nebenwerteindex. Ein Stifel-Analyst, der bei einem Kursziel von 45 Euro zum Halten des Papiers rät, sprach von einem sehr starken Auftragseingang und von einem Ebit, das von einem Anstieg der Material- und Logistikkosten belastet wurde, der geringer als befürchtet ausgefallen sei. Der Gabelstaplerhersteller hatte im März wegen wirtschaftlicher Unsicherheiten, die sich infolge des Ukraine-Kriegs „massiv verschärft“ hätten, mitgeteilt, die Markterwartungen im laufenden Jahr nicht zu erreichen. Im ersten Quartal konnte Jungheinrich aber noch besser abschneiden als vor Jahresfrist.

Der Ordereingang stieg um 0,8% auf 1,33 Mrd. Euro an. Dabei wurden der Auftragseingang des ersten Quartals 2022 und der um gut 50% auf 1,84 Mrd. Euro erhöhte Auftragsbestand des Neugeschäfts um Bestellungen aus Russland bereinigt, wie Jungheinrich anmerkte. Anfang März hatte das Unternehmen be­schlossen, bis auf Weiteres keine Fahrzeuge und Ersatzteile mehr nach Russland zu liefern.

Impulse aus Neugeschäft, Mietgeschäft und Kundendienst ließen den Quartalsumsatz den Angaben zufolge um 11% auf 1,06 Mrd. Euro anziehen, das von erhöhten Material- und Logistikkosten belastete Ebit legte noch um 8% auf knapp 78 Mill. Euro zu. Ein im Vorjahresvergleich mit −11 (−4) Mill. Euro negativeres Finanzergebnis, das vor allem von der Bewertung der im Spezialfonds gehaltenen Wertpapiere und Derivate negativ beeinflusst worden sei, trug dazu bei, dass Vor- und Nachsteuerergebnis von Jungheinrich knapp unter den Vorjahreswerten blieben. Der Quartalsgewinn lag bei 49,5 (50,1) Mill. Euro.

Jungheinrich
Konzernzahlen nach IFRS
1. Quartal         
in Mill. Euro20222021
Auftragseingang1 3331 322
Umsatz1 062959
Ebit7872
Ebit-Marge (%)7,37,5
Ergebnis vor Steuern6768
Ergebnis nach Steuern5050
Erg. je Vz.-Aktie (Euro)0,490,50
Nettoguthaben95222*
Beschäftigtenzahl19 22618 212
*) Ende 2021Börsen-Zeitung