Jungheinrich sorgt bei Anlegern für gute Stimmung

Aktie legt nach Prognoseanhebung weiter zu

Jungheinrich sorgt bei Anlegern für gute Stimmung

ste Hamburg – Mit seiner erhöhten Jahresprognose hat der Intralogistikkonzern Jungheinrich erneut für gute Stimmung bei Anlegern gesorgt. Die Vorzugsaktie des Hamburger SDax-Unternehmens, im bisherigen Jahresverlauf zuvor um gut 61 % gestiegen, legte gestern um 3,2 % auf 35,82 Euro zu – das höchste Niveau seit Mai 2018. Hinzu kamen freundliche Analystenkommentare: Die Commerzbank etwa stufte ihre Anlageempfehlung für das Jungheinrich-Papier auf “Kaufen” hoch und hob ebenso wie Deutsche Bank und Warburg Research das Kursziel an.Drei Monate eher als der Konkurrent Kion (vgl. BZ vom 21. Oktober) war Jungheinrich infolge der Corona-Pandemie im Juli wieder mit einer Prognose für 2020 in Erscheinung getreten. Am Mittwochabend teilte Jungheinrich nun mit, im laufenden Geschäftsjahr mit einem Auftragseingang von 3,5 bis 3,7 (i. V. 3,9) Mrd. Euro zu rechnen – 100 Mill. Euro mehr als nach dem zweiten Quartal in Aussicht gestellt. Beim Konzernumsatz wurde die Latte für 2020 um 100 Mill. Euro auf 3,5 bis 3,7 (4,1) Mrd. Euro angehoben.Auch den Korridor beim Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern (Ebit) erhöhte Jungheinrich: So stellt der familiendominierte Staplerhersteller inzwischen 180 bis 230 (263) Mill. Euro anstatt 130 bis 180 Mill. Euro in Aussicht. Die Ebit-Rendite soll nicht mehr zwischen 3,8 und 5,0 % landen, sondern zwischen 5,1 und 6,2 %. Beim Vorsteuerergebnis werden 155 bis 205 Mill. Euro statt 105 bis 155 Mill. Euro erwartet.Der Konzern erklärte, dass sich die Kundennachfrage seit mehreren Wochen sukzessive belebe. Zudem gehe man davon aus, dass sich frühzeitig eingeleitete Maßnahmen zur Effizienzverbesserung positiv im Ergebnis bemerkbar machen würden. Jungheinrich will zum Jahresende auch keine Nettoverschuldung mehr ausweisen – zuletzt waren deutlich unter 50 Mill. Euro avisiert -, sondern ein Nettoguthaben deutlich über 50 Mill. Euro. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (Roce) für 2020 soll mit 10 bis 14 % um zwei Prozentpunkte höher ausfallen als bislang angenommen.Der Konzern, der bei der neuen Prognose davon ausgeht, dass es bis Jahresende zu keinen umfangreicheren weiteren Lockdowns aufgrund der Pandemie kommen wird und Lieferketten weitgehend intakt bleiben, bezeichnete die Geschäftsentwicklung zum 30. September vor dem Hintergrund der Pandemie als “sehr zufriedenstellend”. Vor der nächsten Quartalsmitteilung, die am 10. November folgen soll, teilte Jungheinrich mit, dass der Auftragseingang nach neun Monaten bei 2,73 (i. V. 3,01) Mrd. Euro, der Umsatz bei 2,72 (2,97) Mrd. Euro und das Ebit bei 150 (197) Mill. Euro gelegen habe. Die Ebit-Rendite wurde mit 5,5 (6,6) % beziffert.