Jungheinrichs Vorsicht enttäuscht Anleger

Staplerbauer sieht sich bei Umsatzziel 2020 im Plan

Jungheinrichs Vorsicht enttäuscht Anleger

ste Hamburg – Der Hamburger Intralogistikspezialist Jungheinrich diskutiert über seine Strategie bis 2025, lässt damit verbundene Ziele aber noch im Dunkeln. Erst soll die Umsatzvorgabe von 4 Mrd. Euro im Jahr 2020 erreicht werden. Auf dem Weg dorthin sieht sich der MDax-Konzern, der mit einem 2017 um gut 11 % auf 3,4 Mrd. Euro gestiegenen Umsatz als Europas zweitgrößter Gabelstaplerhersteller nicht halb so groß ist wie Kion, im Plan. Für 2018 stellt Jungheinrich eine Steigerung auf 3,6 Mrd. bis 3,7 Mrd. Euro in Aussicht. Nach einem Wachstum im Schlussquartal 2017 um gut 8 % auf 974 Mill. Euro zeigt sich das Unternehmen nach zwei Monaten des neuen Geschäftsjahres gewohnt vorsichtig. Der Auftragsbestand reiche für vier bis fünf Monate, erklärte Vorstandschef Hans-Georg Frey (siehe nebenstehendes Interview).Das Wachstum des Weltmarktes für Flurförderzeuge, das 2017 getrieben von starker Nachfrage in China 18 % erreichte, erwartet Jungheinrich in diesem Jahr nur im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. Der vor allem auf Europa ausgerichtete Einmarkenkonzern sieht den operativen Gewinn (Ebit) 2018 um bis zu 8 % auf 270 Mill. bis 280 Mill. Euro steigen – nach einem Zuwachs um gut 10 % auf 259 Mill. Euro im vergangenen Turnus. Mit dem Ausblick enttäuschte Jungheinrich Anleger. Die Aktie, 2017 um 44 % gestiegen, gab um 4,4 % auf 36,66 Euro nach. Für 2017 will der Staplerbauer, dessen Nettogewinn 2017 um 18 % auf 182 Mill. Euro kletterte, eine auf 0,50 (i.V. 0,44) Euro je Vorzugsaktie steigende Dividende zahlen – insgesamt 50 Mill. Euro.Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung stiegen 2017 um 24 % auf 77 Mill. Euro, die Investitionen um 49 % auf 88 Mill. Euro. Der aus dem Wachstum resultierende Aufbau von Working Capital sowie der Ausbau der Mietflotte führten erstmals zu einer geringen Nettoverschuldung von 7 Mill. Euro. Für 2018 rechnet der Konzern, der nach dem Ausscheiden von Oliver Lücke zum 31. Oktober 2017 noch einen neuen Technikvorstand sucht, mit einem mittleren zweistelligen Mill.-Euro-Betrag.