Essenslieferdienst

Just Eat Takeaway übertrifft eigene Jahresprognose

Der Essenslieferdienst Just Eat Takeaway erwartet für das vergangene Jahr ein höheres Betriebsergebnis als zuletzt angekündigt. Das anhaltend schwache Nordamerikageschäft bleibt aber ein Problem.

Just Eat Takeaway übertrifft eigene Jahresprognose

Essenslieferant Just Eat Takeaway übertrifft eigene Jahresprognose

Adjustiertes Ebitda erreicht 320 Mill. Euro

hek Frankfurt

Der Essenslieferdienst Just Eat Takeaway hat im vergangenen Jahr seine Gewinnprognose übertroffen. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) und bereinigt um Sondereinflüsse hat die Lieferando-Mutter nach eigenen Angaben 320 Mill. Euro verdient. Die Guidance lag zuletzt bei 310 Mill. Euro. Im abgelaufenen Jahr hat der niederländisch-britische Konzern seinen Gewinnausblick mehrfach angehoben. Im Geschäftsjahr 2022 kamen lediglich 19 Mill. Euro adjustiertes Ebitda heraus.

Mit dem Trading Update stützt Just Eat Takeaway den Online-Essenssektor, dessen Aktienkurse jüngst kräftig abgerutscht sind. Vor allem die Papiere des Berliner Kochboxenversenders Hellofresh stehen unter Druck. Just Eat Takeaway notierten am Mittwoch im Handelsverlauf wenig verändert bei 13,30 Euro.

US-Geschäft schrumpft

Nordeuropa, das Vereinigte Königreich und Irland hätten 2023 mit dem höchsten in einem Quartal erreichten Bruttotransaktionsvolumen (GTV) abgeschlossen, teilt Just Eat Takeaway mit. Die große Enttäuschung bleibt Nordamerika, wo das über die Plattform verkaufte Geschäft in Landeswährung um ein Zehntel schrumpfte. Die Bestellungen im Schlussquartal gingen mit minus 13% noch deutlicher als von Analysten erwartet zurück. Die milliardenschwere Grubhub-Übernahme, mit der Just Eat Takeaway nach Nordamerika expandierte, hat sich als teurer Fehlschlag entpuppt. Seit längerem sucht der Konzern einen Käufer oder Partner für Grubhub – bisher ohne Erfolg. Auch in der aktuellen Mitteilung werden Investoren vertröstet: Die Geschäftsführung prüfe weiterhin zusammen mit Beratern einen Teil- oder Komplettverkauf, heißt es lediglich.

Freier Cashflow erreicht Break-even

Den Mittelabfluss hat Just Eat Takeaway nach eigenen Angaben gestoppt. Der freie Cashflow habe im zweiten Halbjahr wie angekündigt den Break-even erreicht, was CEO Jitse Groen als "bedeutenden Meilenstein" wertet. Konzernweit erwirtschaftete der Delivery-Hero-Konkurrent 6,75 Mrd. Euro GTV im vierten Quartal, währungsbereinigt 3% weniger als im Vorjahreszeitraum. Im Gesamtjahr waren es 26,4 Mrd. Euro, ein Rückgang um 4% in konstanten Währungen.

Das entspreche der Guidance, so der Konzern, der mit seiner Tochter Lieferando den deutschen Markt dominiert. "Alles wie erwartet, auch der schwache Bruttotransaktionswert und die zugleich bessere Profitabilität im vierten Quartal", kommentiert das US-Analysehaus Bernstein. Den Ausblick für 2024 und den Jahresbericht 2023 will Just Eat Takeaway am 28. Februar veröffentlichen.

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