Interpol und Afripol

Kampf gegen Cybercrime in Afrika

In einer gemeinsamen Aktion haben Interpol und Afripol vier Monate lang Cybercrime auf dem Kontinent den Kampf angesagt. Auch einige Unternehmen halfen mit Daten und Erkenntnissen.

Kampf gegen Cybercrime in Afrika

sar Frankfurt

Elf Verhaftungen, eine sechsstellige Summe an zurückgeholten Geldern und Maßnahmen gegen 200000 schädliche Infrastrukturen: Das ist die Bilanz einer Aktion von Strafverfolgungsbehörden aus 27 Interpol-Ländern und von Afripol im Rahmen der Africa Cyber Surge Operation, die Cyberkriminalität auf dem Kontinent bekämpfen soll.

Unterstützt wurde die Aktion auch durch Daten und Erkenntnisse von Interpol-Partnerunternehmen aus dem privaten Sektor, darunter British Telecom, das Cyber Defense Institute, Forti Guard Labs, Group-IB, Kaspersky, das Cybercrime-Analyseteam Unit 42 von Palo Alto Networks, Shadowserver und Trend Micro. An einer Auftaktschulung zu den Themen Cybercrime und Kryptowährungen nahmen 23 Strafverfolgungsbehörden aus 22 afrikanischen Ländern teil.

Die Aktion lief von Juli bis November und wurde aus der Interpol-Zentrale in Kigali (Ruanda) geleitet. Hintergrund waren die enormen finanziellen Verluste, die vor Ort aufgelaufen sind.

Im Zuge der Ermittlungen haben Behörden in Eritrea einen Darknet-Markt ausgeschaltet, auf dem Hacker-Tools und Komponenten für Cybercrime-as-a-Service verkauft wurden, in Kamerun wurden Interpol zufolge mehrere Fälle von Betrug mit Kryptowährungen aufgeklärt. Die Behörden in Tansania konnten mehr als 150000 Dollar zurückholen, die von Opfern von Daten- und Urheberrechtsverletzungen stammten. Zudem seien Maßnahmen gegen mehr als 200000 schädliche Cyberinfrastrukturen ergriffen worden, die etwa für Botnet-Aktivitäten, Phishing, Spam oder Datendiebstahl genutzt werden. Die Ermittler klärten zudem in ihren Heimatländern Internet- und Hosting-Anbieter über Schwachstellen in ihrer Netzwerkinfrastruktur auf.

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