Softwarekonzern

Kartellamt erwägt Ermittlungen im Streit von Celonis mit SAP

Das Bundeskartellamt prüft, ob SAP den Datenzugang für Konkurrenten wie Celonis erschwert, was möglicherweise kartellrechtswidrig sein könnte.

Kartellamt erwägt Ermittlungen im Streit von Celonis mit SAP

Das Bundeskartellamt prüft offenbar ein Verfahren gegen SAP wegen einer möglichen Behinderung von Konkurrenten. Der Analysespezialist Celonis habe Beschwerde eingereicht, zitierte das Magazin „Wirtschaftswoche“ am Donnerstag eine Mitteilung der Behörde. „Darüber hinaus sind auch von anderen Unternehmen, die auf Wunsch von SAP-Kunden Daten für Analysezwecke verarbeiten wollen, Bedenken an uns herangetragen worden, dass SAP einen solchen Datenzugang erschweren könnte.“ Es sei bislang jedoch offen, ob ein ausreichender Anfangsverdacht für kartellwidriges Verhalten bestehe.

SAP teilte hierzu mit, dass man im Austausch mit den Behörden stehe. Zu Details wollte sich der Konzern nicht äußern. Celonis war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Der „WiWo“ zufolge fordert die Firma, „dass die Strategie, Drittanbieter zu behindern, in einem formellen Verfahren wirksam und verbindlich abgestellt werden muss“.

Celonis gilt mit einer Bewertung von 13 Mrd. Dollar als das wertvollste Startup Deutschlands. Es bietet eine Software an, die betriebliche Prozesse analysiert und dabei auf Daten im Computersystem des Kunden zurückgreift. Mit SAP liegt das Unternehmen seit Längerem im Clinch und hat den Walldorfer Konzern in den USA wegen angeblicher Kartellverstöße verklagt. Celonis wirft SAP vor, Konkurrenten den Zugang zu den Daten seiner Kunden zu erschweren, indem es hierfür unter anderem hohe Gebühren verlangt.