Kartellamtschef rügt Lufthansa

Börsen-Zeitung, 29.12.2017 dpa-afx Frankfurt - Im Streit um möglicherweise überhöhte Ticketpreise hat das Bundeskartellamt der Lufthansa einen Dämpfer verpasst. Die Argumentation der deutschen Fluglinie, sie habe die Preise nicht erhöht, sondern das...

Kartellamtschef rügt Lufthansa

dpa-afx Frankfurt – Im Streit um möglicherweise überhöhte Ticketpreise hat das Bundeskartellamt der Lufthansa einen Dämpfer verpasst. Die Argumentation der deutschen Fluglinie, sie habe die Preise nicht erhöht, sondern das computerbasierte System habe diese automatisch der gestiegenen Nachfrage angeglichen, wollte der Präsident des Kartellamts Andreas Mundt nicht gelten lassen. Unternehmen könnten sich nicht hinter Algorithmen verstecken, sagte Andreas Mundt der “Süddeutschen Zeitung”. Diese würden schließlich nicht “im Himmel vom lieben Gott geschrieben”.Das Bundeskartellamt hat die Prüfung der Preisgestaltung der Lufthansa nach dem Aus des Konkurrenten Air Berlin aber noch nicht abgeschlossen. Der Kartellamtspräsident räumte in dem Interview ein, dass in einer Marktwirtschaft bei einem knapperen Angebot und weiterhin hoher Nachfrage die Preise steigen. Die Frage sei nun, ob die Lufthansa eine Schwelle übertreten und ihre Marktmacht missbraucht habe.