Kaufhof in der Krise

Warenhauskette will nach Verlusten die Löhne kürzen - Fusion mit Karstadt?

Kaufhof in der Krise

cru Düsseldorf – Weil immer mehr Kunden für ihren Einkauf ins Internet abwandern, bricht das Geschäft beim Kölner Warenhauskonzern Kaufhof ein. Das Jahr 2016 habe das Unternehmen “mit einem deutlichen Verlust” abgeschlossen. Auch die Umsätze, die einst netto bei 3 Mrd. Euro lagen, seien rückläufig gewesen. Dieser Trend setze sich bislang auch in diesem Jahr fort, warnt Kaufhof-Chef Wolfgang Link. Einen Verkauf des Unternehmens an den daran interessierten österreichischen Investor und Karstadt-Eigentümer René Benko schließt der kanadische Kaufhof-Eigner Hudson’s Bay Company (HBC) nach Informationen aus Konzernkreisen aber weiterhin aus.Stattdessen soll gleichzeitig gespart und in die Modernisierung investiert werden. Das ist mit Einschnitten für die rund 20 000 Beschäftigten verbunden. Kaufhof will in Gesprächen mit der Gewerkschaft Verdi einen neuen Tarifvertrag durchsetzen, sagte Arbeitsdirektor Peter Herlitzius am Dienstag. Laut Branchenkreisen strebt Kaufhof eine Kürzung der Löhne und Gehälter von 3 bis 5 %, die Streichung von Urlaubs- und Weihnachtsgeld für drei Jahre und eine Erhöhung der Arbeitszeit durch eine Rückkehr zur 40-Stunden-Woche an. “Atempause verschaffen”Ziel sei es, dem Unternehmen eine “wirtschaftliche Atempause” zu verschaffen, bis die Wachstumsmaßnahmen Wirkung zeigten. Das Unternehmen habe “den Dialog mit der Gewerkschaft Verdi aufgenommen, um einen neuen Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung abzuschließen”. Der Schritt sei unvermeidlich, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und damit Arbeitsplätze langfristig zu sichern.Unterdessen hat sich die am Kauf von Kaufhof interessierte Immobiliengesellschaft Signa Prime des österreichischen Investors und Karstadt-Eigners René Benko frisches Kapital beschafft. Signa Prime habe Anfang Oktober eine Erhöhung des Aktionärskapitals um 1 Mrd. Euro vorgenommen, teilte Signa mit. Das gesamte Eigenkapital summiere sich damit auf mehr als 4 Mrd. Euro. “Dieser Schritt ermöglicht, die Marktposition von Signa Prime unter den führenden europäischen Immobilienunternehmen auszubauen”, erklärte Signa-Prime-Chef Christoph Stadlhuber. Signa erwägt offenbar eine neue Offerte für Kaufhof.