scd/dpa-afx – Volkswagen hat angesichts der deutlich eingetrübten Aussichten auf dem weltweiten Automobilmarkt ihre auf der Kippe stehenden Pläne für ein Werk in der Türkei wieder vom Tisch genommen. “Der Aufbau zusätzlicher Kapazitäten ist aus heutiger Sicht nicht notwendig”, teilte Volkswagen am Mittwoch zur Begründung mit. Die globale Autonachfrage sei absehbar zu schwach, als dass sich die Milliardeninvestition in die Fertigung nahe Izmir lohnen würde.Eigentlich war das Projekt so gut wie beschlossen – nach einem langen Standortwettbewerb, bei dem anfangs auch Bulgarien und Rumänien mitspielten. VW wollte von der Westtürkei aus die Märkte Osteuropas und des Nahen Ostens beliefern, die zunächst noch “sehr positive gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen” aufgewiesen hätten. Die gibt es nun nicht mehr.Allerdings stand das Projekt in der Kritik angesichts der Menschenrechtslage in der Türkei und lag zuletzt auf Eis. Die türkische Regierung kommentierte die Entscheidung nicht. Am Abend meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu, dass türkische Wettbewerbsbehörden eine Ermittlung gegen die deutschen Automobilhersteller Audi, Porsche, Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW eingeleitet hätten.