Luxusgüterkonzern

Kering wappnet sich für Aktivisten

Der französische Konzern, dessen Aktie in den vergangenen Monaten deutlich schlechter gelaufen ist als die der Konkurrenz, stellt sich laut Insidern auf stärkere Bemühungen bestimmter Aktionäre wie Bluebell Capital ein. Der Investor soll zuletzt unter anderem bei Gucci Effizienzsteigerungen angemahnt haben.

Kering wappnet sich für Aktivisten

dpa-afx Paris

Inmitten einer turbulenten Phase wappnet sich der Luxusgüterkonzern Kering Kreisen zufolge für mögliche Angriffe von aktivistischen Investoren. Der LVMH-Rivale stelle sich auf stärkere Bemühungen bestimmter Aktionäre wie etwa Bluebell Capital ein, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch und berief sich dabei auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Bluebell sei bei Kering eingestiegen und habe sich zuletzt mit Unternehmensvertretern getroffen, um Effizienzsteigerungen bei der wichtigsten Marke Gucci und organisatorische Veränderungen anzumahnen. Die Kering-Aktie kletterte nach Bekanntwerden der Nachricht um rund 7%.

Für die aktivistischen Investoren dürfte es unterdessen schwierig werden, Einfluss auf das operative Geschäft zu nehmen: Der Großteil des Konzerns gehört der Pinault-Familie, die über ihre Artemis-Holding Unternehmensangaben zufolge 42% an Kering hält. Am Dienstag hatte Kering zudem bekannt gegeben, dass der langjährige Gucci-Chef Marco Bizzarri das Unternehmen im September verlassen wird.

An der Börse im Hintertreffen

Kering ist neben seiner zuletzt deutlich schwächelnden Hauptmarke Gucci auch für andere Namen wie Saint Laurent, Alexander McQueen oder Bottega Veneta bekannt. Bislang verlief das Jahr für Kering weniger erfolgreich als für die Konkurrenten LVMH und Hermès. Das zeigt sich auch am Aktienkurs: Die Papiere des erstgenannten Luxusunternehmens mit Marken wie Louis Vuitton, Rimowa und Dior gewannen in den vergangenen Monaten mehr als ein Drittel und die Hermès-Scheine legten um 60% zu. Kering hingegen rutschte in dem Zeitraum um 1,9% ab.

Am Dienstag hatte der Konzern zudem bekannt gegeben, dass der langjährige Gucci-Chef Marco Bizzarri das Unternehmen im September verlassen wird. Kering würdigte den Manager für seine Unternehmensstrategie der vergangenen Jahre. Die Zahlen der jüngsten Quartale hingegen zeigen eine ernüchternde Entwicklung: Im Abschlussquartal des vergangenen Jahres sackte der Umsatz der Nobelmarke auf vergleichbarer Basis deutlich ab und zum Auftakt 2023 konnte Gucci gerade so den Erlös stabil halten.

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