md Frankfurt – Fünf Jahre nach dem Börsengang von Zalando hat Altaktionär Kinnevik die Sperrminorität an Europas größtem Modeversandhändler aufgegeben. Der schwedische Finanzinvestor platzierte 11,25 Millionen Aktien bei institutionellen Anlegern und nahm damit 645 Mill. Euro ein, teilte Kinnevik mit. Das Paket entspricht einem Anteil am Grundkapital von Zalando von 4,4 %. Die Schweden halten nach der Transaktion noch 21,3 % an dem deutschen Unternehmen. Auf Basis des Verkaufserlöses lag der Preis pro Zalando-Aktie bei über 57 Euro.Dem Anteilsverkauf vorausgegangen war ein sehr starker Kursanstieg der Aktie. Seit dem Tief Mitte März bis zum Rekordhoch war der Kurs um gut 140 % nach oben geschnellt.Nach der Aktienplatzierung durch Kinnevik sind die Aktien von Zalando am Dienstag unter Druck geraten. Die im MDax enthaltenen Anteilscheine des Online-Modehändlers büßten in einem festen Marktumfeld zeitweise 5,6 % ein. Erst am Mittwoch vergangener Woche hatten Zalando mit gut 66 Euro ein Rekordhoch erreicht. Der Emissionspreis hatte einst 21,50 Euro betragen.Im September 2019 hatte Kinnevik bereits ein Paket von mehr als 13 Millionen Zalando-Aktien auf den Markt geworfen. Seinerzeit lag der Verkaufspreis mit rund 42,50 Euro deutlich unter dem nun erzielten Erlös je Aktie.Großaktionär Kinnevik hat sich verpflichtet, in den nächsten drei Monaten keine weiteren Aktien aus dem eigenen Bestand zu verkaufen. “Mit dem Verkauf von Zalando haben wir unsere Finanzlage erheblich gestärkt”, sagte Kinnevik-Chef Georgi Ganev.