Kinnevik verkauft restliche Anteile von Rocket Internet

Börsen-Zeitung, 8.6.2017 ge Berlin - Nur gut drei Monate nachdem Großaktionär Kinnevik die Hälfte seines verbliebenen Aktienpakets an Rocket Internet abgestoßen hatte, veräußert die schwedische börsennotierte Risikokapitalbeteiligungsgesellschaft...

Kinnevik verkauft restliche Anteile von Rocket Internet

ge Berlin – Nur gut drei Monate nachdem Großaktionär Kinnevik die Hälfte seines verbliebenen Aktienpakets an Rocket Internet abgestoßen hatte, veräußert die schwedische börsennotierte Risikokapitalbeteiligungsgesellschaft nun auch ihre restlichen Anteile. In einem beschleunigten Bookbuilding-Verfahren sollen 10,9 Millionen Aktien (oder 6,6 % an Rocket) an institutionelle Investoren verkauft werden, teilte Kinnevik gestern Abend mit. Berenberg ist alleiniger Bookrunner.Wie schon Ende Februar, als Kinnevik ebenfalls 10,9 Millionen Aktien abstieß, reagierte die Börse verschnupft. Gestern Abend gab der ohnehin schwache Kurs des SDax-Unternehmens um 5 % nach. Zu diesem Kurs – der weniger als der Hälfte des Emissionspreises vom Herbst 2014 entspricht – würde Kinnevik rund 220 Mill. Euro einnehmen.Zwischen den Schweden und der Berliner Start-up-Schmiede knirscht es schon länger. Während Rocket-Chef Oliver Samwer lange Zeit einen aggressiven Stil mit dementsprechend ambitionierten Bewertungen der Beteiligungsfirmen fuhr, bilanziert Kinnevik deutlich konservativer. Wie andere Aktionäre musste auch Kinnevik ihr Rocket-Paket mehrmals wertberichtigen, ebenso Anteile an gemeinsamen Beteiligungen. Zudem seien sich die Geschäftsmodelle immer ähnlicher geworden, hatte Kinnevik-Interimschef Joakim Andersson im Februar gesagt, da Rocket nicht mehr in nur ganz junge, sondern auch in größere Unternehmen investiere.