Kion auf Rekordkurs

Umsatz und operatives Ergebnis steigen nach der milliardenschweren Dematic-Übernahme um 50 Prozent

Kion auf Rekordkurs

Kion wächst dank der milliardenschweren Übernahme des Intralogistikers Dematic kräftig. Samt dem robusten Gabelstaplergeschäft kletterten Umsatz und Ergebnis im zweiten Quartal um die Hälfte. Die Prognose wird aber nicht erhöht. Die Aktie stieg auf ein Rekordhoch.wb Frankfurt – Investoren fahren auf Kion ab: Auch wenn sich die milliardenschwere Übernahme von Dematic noch nicht so deutlich in Auftragseingang und Ergebnis niederschlägt wie von Beobachtern erwartet, sind die Bestellungen, der Umsatz und das operative Ergebnis im zweiten Quartal deutlich gestiegen. Die Jahresprognose erhöht der Vorstand allerdings nicht. Die Orders legten in den drei Monaten um 38 % und der Umsatz um 50 % zu. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern kletterte um 52 %. Mit der Kapitalerhöhung im März um 524 Mill. Euro wurden die Nettoschulden auf 2,3 Mrd. Euro reduziert. Bewertung bei 11 Mrd. EuroDer Aktienkurs stieg nach der Zahlenvorlage gestern um 6,6 % auf das Rekordhoch von 72,95 Euro. Damit liegt die Marktkapitalisierung bei 8,6 Mrd. Euro und der Unternehmenswert samt Nettoschulden bei 10,9 Mrd. Euro. Für den laufenden Turnus geht das Management von einem Umsatz zwischen 7,5 Mrd. und knapp 8 Mrd. Euro aus. Der Auftragseingang soll sich zwischen 7,8 Mrd. und gut 8,2 Mrd. Euro bewegen und das operative Ergebnis 740 Mill. bis 800 Mill. Euro erreichen.Der Auftragseingang erreichte nach der 2016 für 3,2 Mrd. Euro erworbenen Dematic, dem Spezialisten für Automatisierung und Lieferketten-Optimierung, auf knapp 2 Mrd. Euro. Das Orderpolster liegt mit 2,2 Mrd. Euro auf dem Niveau von Ende 2016.Umgesetzt wurden von April bis Ende Juni 2,0 Mrd. Euro. Mit dem bereinigten operativen Ergebnis von 214 Mill. Euro legte die entsprechende Marge minimal auf 10,6 % zu. Im zweiten Quartal kletterte das Nettoergebnis um 69 % auf 108 Mill. Euro. Das operative Geschäft hat den freien Cash-flow auf 101 (i.V. 36) Mill. Euro getrieben.”Wir erleben in unseren beiden Hauptsegmenten Industrial Trucks & Services sowie Supply Chain Solutions nach wie vor eine hohe Marktdynamik, an der wir voll partizipieren”, sagt Vorstandschef Gordon Riske. Der weltweite Stapler- und Lagertechnikmarkt laufe “sehr gut”, und in Lagersystemen und Automatisierung seien Online-Handel und der Einsatz von Industrie-4.0-Technologien die Treiber.Supply Chain Solutions, also Lieferketten-Lösungen, schließt Dematic seit November 2016 ein. Hier wird der Quartalsauftragseingang auf 452 Mill. Euro beziffert. Der Umsatz stieg auf 596 Mill. Euro. Und das bereinigte Ebit auf 61,4 Mill. Euro, was einer Marge von 10,3 % entspricht.In der Sparte Industrial Trucks & Services (Stapler, Lagertechnik, Service) zog der Auftragseingang nach Stückzahlen um 15,3 % auf 52 500 Einheiten an – so viele Bestellungen wie noch nie in einem Vierteljahr. Wertmäßig legte er um 9,9 % auf 1,5 Mrd. Euro zu. Und der Umsatz wuchs um 8 % auf 1,4 Mrd. Euro, wobei vor allem das Neufahrzeuggeschäft Zuwächse beisteuerte. Erneut waren Elektrostapler und Lagertechnikgeräte die Treiber. Das Ebit übertraf mit 167 Mill. Euro den Vorjahreswert um 6,9 %. Die Marge gab leicht auf 11,8 % nach.