Kion setzt erneut auf Goldman Sachs

Kapitalerhöhung von 600 Mill. Euro mit Miniabschlag zum Aktienkurs platziert - M & A-Refinanzierung

Kion setzt erneut auf Goldman Sachs

wb Frankfurt – Kion hat mit der am Vorabend gestarteten Kapitalerhöhung 603 Mill. Euro eingeworben. Dabei setzte der Gabelstaplerhersteller erneut auf Goldman Sachs, ohne den Namen der eng verbundenen Investmentbank zu nennen. Aus dem Mittelzufluss soll die Übernahme des Intralogistikspezialisten Dematic teilweise refinanziert werden.Für den Zukauf und dessen Finanzierung erhält Kion den Corporate Finance Award der Börsen-Zeitung. Es wurden 9,3 Millionen neue Aktien, entsprechend 8,55 % des Grundkapitals, zu je 64,83 Euro verkauft. Die Papiere waren zuvor mit 65 Euro leicht unter dem bisherigen Hoch seit dem IPO 2013 aus dem Handel gegangen. Der chinesische Großaktionär Weichai Power, dessen Shareholder Agreement mit Kion 2018 ausläuft, zog mit, sein Paket von 43,3 % wird nicht verwässert. Die Chinesen haben Kion in ihrem Rechenwerk voll konsolidiert. Die Kion-Aktie handelt laut dem UBS-Research mit dem 13,2-fachen Unternehmenswert zu operativem Ergebnis (Ebit) mit einem leichten Premium zur Branche. Dieser Aufschlag solle mit den Wachstumaussichten samt Dematic und der sinkenden Verschuldung steigen. Die erste beschleunigte Kapitalerhöhung zur Dematic-“Refi” gab es im Juli 2016 ebenfalls mit Goldman Sachs zu 46,44 Euro je Aktie. Eingesammelt wurden damals 459 Mill. Euro. Weichai trug 60 % des Volumens.Goldman Sachs war mit KKR Gesellschafter von Kion, begleitete den Börsengang sowie Folgeplatzierungen und hat in der Dematic-Übernahme das Unternehmen beraten. Nicht alle SelbstläuferIst Goldman Sachs mit dieser Platzierung ein Deal mit einem minimalen Discount zum Kurs gelungen, so sind auch in dem derzeit sehr positiven Umfeld nicht alle Blocktransaktionen Selbstläufer. Das hat sich jüngst bei einer beschleunigten Umplatzierung von Aktien des österreichischen Faserherstellers Lenzing gezeigt. Hier brach der Kurs, der seit Jahresbeginn um etwa 50 % zugelegt hatte, um bis zu 12 % ein. Morgan Stanley war vom Großaktionär B & C Privatstiftung mit der Platzierung von 12,6 % des Kapitals beauftragt worden und hatte eine Backstop-Vereinbarung abgeschlossen. Es ging um ein Volumen von 547 Mill. Euro. Platziert wurde zu 164,25 Euro je Aktie, was einem Abschlag von 6 % entsprach.Nach Angaben von Dealogic gab es 2017 bisher im deutschsprachigen Raum 40 beschleunigte Platzierungen für 10,2 Mrd. Euro. Das ist nach Zahl und Volumen doppelt so viel wie in der Vergleichszeit 2016. Die Umplatzierungen von Bayer in Covestro und des Singapur-Staatsfonds GIC in UBS ragen neben der Kapitalerhöhung von Innogy heraus.—– Personen Seite 16