Hauptversammlung

Klimaaktivisten kritisieren BMW

Klimaaktivisten kritisieren verstärkt Autobauer. So auf der diesjährigen Hauptversammlung von BMW. Zu tumultartigen Szenen wie tags zuvor auf dem Aktionärstreffen von Volkswagen kam es aber nicht, da die Münchner ihre Versammlung virtuell abhielten.

Klimaaktivisten kritisieren BMW

Klimaaktivisten kritisieren BMW

Autobauer verteidigt Mitgliedschaft im VDA

sck München

Auf der diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung von BMW haben Klimaaktivisten den Münchner Autohersteller kritisiert. In der Generalaussprache stellten zwei Sprecherinnen die Mitgliedschaft des Unternehmens im Branchenverband VDA infrage. „BMW sollte grundlegend ihre Lobbyarbeit hinterfragen“, sagte Romy Karolus vom Dachverband kritischer Aktionäre. Ähnlich äußerte sich in der virtuellen Veranstaltung die Rednerin Ronja Hofmann. „BMW trägt eine Mitschuld an der ökologischen Krise“, urteilte sie. „Klimaschutz bei BMW findet nur an einem Ort statt, nämlich in der Werbeabteilung.“

Vorstandschef Oliver Zipse entgegnete, dass der Konzern die Elektrifizierung der Automodelle „konsequent“ vorantreibe. „Die BMW Group hat sich dem Pariser Klimaabkommen verpflichtet.“ Die deutliche Unterschreitung des Kohlendioxidausstoßes bei Neuwagen zeige, dass das Unternehmen „gut unterwegs“ sei. Der CEO bekräftigte das Ziel, dass BMW bis spätestens 2050 klimaneutral „in der gesamten Wertschöpfungskette“ agieren soll. Das verdeutlichten die vertraglichen Vereinbarungen mit Zulieferern in Bezug auf die Vorgabe, die Schadstoffemissionen zu reduzieren. Eine Nichteinhaltung entspreche einem Vertragsbruch. „Wir planen keine radikale Änderung unseres Geschäftsmodells.“ Es gebe zudem keinen Anlass, aus dem VDA auszutreten. Zipse zufolge sind Verbände eine „effektive Möglichkeit“, um sich beim Thema Klimaschutz mit der Politik auszutauschen. Ein international vernetztes Unternehmen wie BMW müsse das machen.

Bei einer Präsenz von 81,40% des stimmberechtigten Grundkapitals berichtete der scheidende Finanzvorstand Nicolas Peter, dass die Deckungsbeiträge der verkauften Elektrofahrzeuge sich „positiv“ entwickelten. Aus Wettbewerbsgründen machte er keine näheren Angaben. BMW strebe Kostenverbesserungen von bis zu 50% bei der Herstellung solcher Modelle an.

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