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Klimaaktivisten planen Protestaktionen zur IAA

Auch die diesjährige Automesse IAA Mobility in München wird von Protestaktionen der Klimaaktivisten begleitet sein. Mehrere Organisationen kündigten Demonstrationen und Störmaßnahmen an.

Klimaaktivisten planen Protestaktionen zur IAA

Klimaaktivisten planen Proteste zur IAA

Störaktionen auch vor Beginn der Automesse angekündigt

sck München

Die Internationale Automesse IAA ist nicht nur eine Leistungsshow der Aussteller, sondern lockt seit einigen Jahren auch Klimaaktivisten zu Protestaktionen an. So war es auf den vorangegangenen beiden Veranstaltungen in Frankfurt 2019 und in München 2021, so wird es auch auf der diesjährigen IAA Mobility sein, die vom 4. bis 10. September, zum zweiten Mal in Folge, in der bayerischen Landeshauptstadt stattfindet. München stellt sich also erneut auf umfangreiche Verkehrsblockaden und Demonstrationen ein.

Aufruf

Zwei Wochen vor Eröffnung der Messe durch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) riefen nun linke Klimaaktivisten zu Aktionen auf. Die Aktionsbündnisse Sand im Getriebe, No Future for IAA und SmashIAA wollen den Ablauf der IAA in München stören und "zeigen, wie der Kapitalismus Autokonzerne zu Profiteuren von Klimakrise, neokolonialer Ausbeutung und Aufrüstung macht". Mira Klein von SmashIAA sagte am Mittwoch laut Reuters und dpa-afx: "Für ihre Profite nehmen die Autokonzerne nicht nur die Zerstörung unseres Planeten in Kauf, sondern schrecken auch nicht vor mörderischen Geschäften mit Militärfahrzeugen und Waffen zurück."

Harsche Kritik

Luise Weil, Sprecherin von Sand im Getriebe, sagte, die Autokonzerne drückten den Menschen "eine Mobilität auf, die nur dazu dient, Geld auf die Konten einiger weniger zu pumpen". Die Gruppe fordert "ein Ende der Autoproduktion" und "eine Produktion, die nicht Autos, sondern die Dinge herstellt, die uns ein gutes Leben ermöglichen: Straßenbahnen, S-Bahnen, Fahrräder, Überlandbusse". Elektroautos "verschleiern die Probleme des Autos nur".

Die IAA-Gegner planen dieses Mal ein Camp einzurichten, auf dem rund 1.500 Teilnehmer zelten könnten. Für den 10. September ist den Angaben zufolge eine Großdemonstration geplant. Einige Klimaschützer wollen bereits im Vorfeld der IAA mit Störaktionen den Straßenverkehr blockieren. Die Klimaaktivisten der Letzten Generation kleben sich bekanntlich auf Straßen fest.

Die Transformation der deutschen Autoindustrie zur Elektromobilität reicht den Aktivisten nicht aus. Ein Wechsel vom herkömmlichen Verbrennungsmotor zum reinen Elektromotor sei aufgrund eines umweltschädlichen Lithiumabbaus für die Batterien weder nachhaltig noch sozial gerecht, argumentieren sie.

Dialogbereitschaft

Der Veranstalter der IAA, der Verband der Automobilindustrie (VDA), plädiert für einen offenen Dialog mit den Autogegnern. Auch die Autokonzerne selbst sind dazu bereit. Auf den Hauptversammlungen für BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen sind Redebeiträge von Vertretern der Aktivisten mittlerweile Standard – aber auch medienwirksame Protestaktionen der Klimaschützer, die die Aktionärstreffen zeitweilig unterbrechen.

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