Klöckner Pentaplast pumpt sich 1,6 Mrd. Euro

Verpackungsfolienhersteller stellt Finanzierung um

Klöckner Pentaplast pumpt sich 1,6 Mrd. Euro

wb Frankfurt – Der Folienspezialist Klöckner Pentaplast aus Montabaur besorgt sich über seinen US-Ableger 1,58 Mrd. Euro für die Übernahme des Verpackungsherstellers Linpac und zur Umstellung seiner Finanzierung. Credit Suisse und Rabobank sind mandatiert. Klöckner Pentaplast, die dem Finanzinvestor Strategic Value Partners (SVP) gehört, strebt an die US-Börse, doch verzögert sich das IPO wegen der Übernahme, die in Finanzkreisen auf etwa 500 Mill. Dollar veranschlagt worden war (BZ vom 8. April). Linpac ist wie Klöckner eine Portfoliofirma von SVP.Die grenzüberschreitende Finanzierung sieht vorrangig 725 Mill. Euro auf fünf Jahre “covenante-lite”, also ohne wesentliche Kreditauflagen, vor. Hinzu kommen Darlehen in Euro und Dollar auf fünf Jahre sowie eine revolvierende Kreditlinie mit 4,5 Jahren mit “springing leverage covenant”. Das Unternehmensrating ist mit “Caa1″/”CCC+” tief im Ramsch. Der erstrangige Kredit soll offenbar mit Euribor plus 400 bis 425 Basispunkte (BP) verzinst werden, die Dollar-Tranche von umgerechnet 855 Mill. Euro mit Libor plus 350 bis 375 BP. Gerechnet ohne Kostensynergien von 30 Mill. Euro wird die künftige Klöckner Pentaplast auf einen Umsatz (zwölf Monate vor Ende März 2017) von pro forma 1,86 Mrd. Euro und ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 270 Mill. Euro kommen. Inklusive Kosteneffekten und dem Zukauf Farmamak wird das Ebitda auf 334 Mill. Euro klettern, heißt es am Kreditmarkt weiter.Es sollen neben der Akquisitionsfinanzierung bisherige Kreditlinien komplett abgelöst werden: 295 Mill. Euro und 724 Mill. Dollar. Die Konditionen hatte Klöckner erst im Oktober neu verhandelt. Und es sollen Anleihen zurückgekauft werden. Das ist nicht alles: Erneut zweigt SVP offenbar eine Ausschüttung ab.SVP und ihre Konsorten waren 2012 im Rahmen eines Debt-to-Equity-Swap an Klöckner Pentaplast gekommen und ließen sich relativ rasch eine Dividende zahlen. Im Dezember ließ sich der Folienhersteller bei der New Yorker Börse registrieren.