Knorr-Bremse weiter belastet vom Lkw-Geschäft
Knorr-Bremse weiter belastet vom Lkw-Geschäft
Der Lkw- und Zugbremsenhersteller Knorr-Bremse hat im dritten Quartal weiter unter dem stotternden Lkw-Geschäft mit den Nutzfahrzeugherstellern und Wechselkurseffekten gelitten. Der Umsatz fiel im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 % auf 1,88 Mrd. Euro, wie das im MDax notierte Unternehmen am Donnerstag in München mitteilte. Um Währungs- und Übernahmeeffekte bereinigt habe der Erlös um 2,7% angezogen. Analysten hatten sich mehr ausgerechnet. Beim operativen Ergebnis hingegen konnte der Konzern positiv überraschen.
Die Aktie legte am Nachmittag nach zunächst deutlichen Verlusten um 0,6 % zu. Das Plus seit Jahresbeginn beträgt damit gut 15 %. Analyst Lucas Ferhani von der US-Investmentbank Jefferies sprach von durchwachsenen Resultaten. Eine Erholung im Lkw-Geschäft sei der Schlüssel für ein besseres Abschneiden in den kommenden Monaten, wohingegen es im Zuggeschäft weiter stark laufe.
Ähnlich sah es Stephan Bauer von der Bank Metzler. Der US-Markt habe die Nutzfahrzeugsparte trotz guter Ergebnisse in Europa und China heruntergezogen. Der Auftragseingang sei gegenüber dem schwachen Vorquartal noch zurückgegangen. Er sei allerdings weiter positiv gestimmt: Das Geschäft des Konzerns sei widerstandsfähig, was auch am hohen Ersatzteil-Marktanteil liege.
Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte im Quartal um knapp sieben Prozent auf 251 Mill. Euro zu, die entsprechende Marge zog um einen Prozentpunkt auf 13,3 % an. Das war mehr als von Analysten erwartet. Unterm Strich stand ein Gewinn von 153 Mill. Euro nach 140 Mill. Euro ein Jahr zuvor.
Die Ende Juli vor allem wegen des starken Euro gesenkte Jahresprognose bestätigte das Management um Chef Marc Llistosella. Der Umsatz soll zwischen 7,8 und 8,1 Mrd. Euro landen. Die bereinigte operative Marge (Ebit) dürfte demnach 12,5 bis 13,5 % erreichen. Den freien Mittelzufluss (Free Cashflow) erwartet der Vorstand zwischen 700 und 800 Mill. Euro.
