Kodex findet neue Heimat im Aktieninstitut

DAI will Finanzierung langfristig sichern

Kodex findet neue Heimat im Aktieninstitut

swa Frankfurt – Die Finanzierung der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex soll künftig auf eine breite Basis gestellt werden. Geplant ist, die Geschäftsstelle des Gremiums beim Deutschen Aktieninstitut (DAI) zu installieren. Diesem Modell müssen die Gremien noch zustimmen, teilte der Verein gestern mit. Die Mitglieder treffen sich am 17. September.Der Vorsitzende der Kodex-Kommission, Commerzbank-Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller, sucht seit geraumer Zeit nach einem Nachfolger, nachdem er dem Bundesjustizministerium schon im vergangenen Jahr sein Ausscheiden bekannt gegeben hatte. Dass sich die Besetzung so schwierig gestaltet, wurde nicht nur mit der schwindenden Rückendeckung für den Kodex in der Unternehmenswelt in Zusammenhang gebracht, sondern auch mit der finanziellen und personellen Belastung in dem Amt. Bislang hat das Unternehmen des Kommissionsvorsitzenden die Geschäfte geführt und die Kosten getragen, wobei die Mitglieder ehrenamtlich arbeiten. Der nun nominierte Müller-Nachfolger, der ehemalige Daimler-Vorstand Manfred Gentz, hat seine Aufsichtsratsmandate abgegeben und keinen Konzern mehr im Hintergrund.Das DAI biete sich mit seiner breiten Mitgliederbasis als Träger einer auf Selbstregulierung ausgerichteten Institution der Corporate Governance geradezu an, wirbt DAI-Präsident und Bayer-Finanzchef Werner Baumann für das neue Modell.Welche Mittel das DAI für die neue Aufgabe einplant und in welchem Umfang die Mitgliedsbeiträge steigen, wird noch nicht enthüllt. Sie liegen derzeit zwischen 3 000 und 35 000 Euro, bei einem DAI-Budget von 2,5 Mill. Euro. Die Kosten für den Kodex waren in der Vergangenheit auf 0,5 bis 1 Mill. Euro geschätzt worden, teilweise auch deutlich höher.