Kone gerät ins Hintertreffen

Finnen fallen im Rennen um Thyssenkrupp-Aufzüge zurück - IG Metall skeptisch

Kone gerät ins Hintertreffen

cru Frankfurt – Im Bieterwettbewerb um die mit über 16 Mrd. Euro bewertete Thyssenkrupp-Aufzugssparte schwinden die Chancen des Aufzugsherstellers Kone auf den Zuschlag, obwohl die Finnen das bisher höchste Gebot abgegeben haben. Neben dem Schweizer Konkurrenten Schindler, der nicht an dem Bieterrennen beteiligt ist, wenden sich nun auch die im Thyssenkrupp-Aufsichtsrat einflussreichen Gewerkschafter der IG Metall erstmals offen gegen Kone als Erwerber. Gleichzeitig wachsen die Chancen des Konsortiums rund um den Finanzinvestor Blackstone.Mit Blick auf eine mögliche Abspaltung des Europageschäftes der Thyssenkrupp-Aufzugssparte und den anschließenden Weiterverkauf an die britische Beteiligungsgesellschaft CVC, die von Kone geplant sein sollen, um europäische Kartellvorbehalte umgehen zu können, sagte Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW und Vize-Aufsichtsratschef von Thyssenkrupp Elevator: “Je strategischer ein möglicher Erwerber ist, desto höher muss die Absicherung der Beschäftigten sein. Ein Zerschlagen oder Filetieren kommt für uns nicht in Frage. Das ist kein überlebensfähiges Szenario.”Der am Bieterrennen nicht beteiligte Schweizer Schindler-Konzern kündigte an, Kone im Fall eines Zuschlags mit Kartellklagen zu überziehen. “Wir nehmen die Bestrebungen von Kone sehr ernst”, sagte Verwaltungsratsmitglied Alfred Schindler. Schindler befürchtet als Nummer 2 der Aufzugsbranche, dass durch einen Zusammenschluss von Kone und Thyssenkrupp Elevator ein Marktriese entsteht und es zu einem Verdrängungswettbewerb kommt.Am Mittwochmorgen war die Frist für Nachbesserungen der Offerten abgelaufen. Offenbar hat das Konsortium um den Finanzinvestor Blackstone, zu dem auch Carlyle und das Canada Pension Plan Investment Board gehören, ein Angebot in Höhe von 16 Mrd. Euro vorgelegt. Dies sei die höchste Offerte aus dem Kreis der Private-Equity-Fonds, heißt es. Kone hatte 17 Mrd. Euro geboten. Daneben bieten auch noch ein Konsortium aus Advent, Cinven, Abu Dhabi und der RAG-Stiftung sowie ein Konsortium um die kanadische Brookfield. Wer den Zuschlag erhält, berät der Aufsichtsrat am 27. Februar. – Bericht Seite 7