Klebstoffe und Konsumgüter

Konkurrenz eilt Henkel davon

Henkel ist mit dem Jahresstart zufrieden. Das Umsatzwachstum von gut 6% hat jedoch mit den Zahlen vieler Wettbewerber nicht mithalten können. Konzernchef Carsten Knobel zeigte sich beim Jahresziel eine Spur optimistischer.

Konkurrenz eilt Henkel davon

Konkurrenz eilt Henkel davon

Preiserhöhungen treiben Umsatz – Vorstand einen Tick optimistischer

ak Köln

Der Henkel-Konzern hat im ersten Quartal seinen Umsatz um gut 6% auf 5,6 Mrd. Euro gesteigert. Das Wachstum lag damit zu Jahresbeginn deutlich über dem angepeilten Ziel für das Gesamtjahr, das ein organisches Plus zwischen 1 und 3% vorsieht. Henkel-Chef Carsten Knobel sprach von einem guten Start und zeigte sich einen Tick optimistischer: „Wir haben heute eine größere Zuversicht, die obere Hälfte unserer Prognose für das organische Umsatzwachstum zu erreichen.“ Die Wettbewerber allerdings hatten in den Tagen zuvor zumeist deutlich höhere Umsatzsprünge gemeldet. So legten Beiersdorf oder Unilever sogar zweistellig zu.

Das Wachstum von Henkel war ausschließlich preisgetrieben. Hier verzeichnete der Konzern ein Plus von 12%, während die Mengen um 5% zurückgingen. Die Preiserhöhungen werden sich im laufenden Jahr fortsetzen, kündigte Knobel in einer Telefonkonferenz an, wenn auch längst nicht so stark wie zuvor. Henkel rechnet 2023 mit Kostensteigerungen für Rohstoffe und Materialien im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich.

Henkel berichtete das erste Mal nach der neuen Konzernstruktur. Für die Klebstoffe – Henkel ist hier Weltmarktführer – nannte der Konzern erstmals Umsatzzahlen nach Kundengruppen. So zeigte sich, dass vor allem das Geschäft mit der Automobilindustrie sich positiv entwickelte und zweistellig zulegte, während die Nachfrage nach Verpackungsklebstoffen zurückging.

Markenartikel unter einem Dach

Die Markenartikel hat Henkel jetzt unter Consumer Brands zusammengefasst. Das stärkste Wachstum wiesen im ersten Quartal die Haarprodukte auf, die um 15% (nominal: 10%) zulegten. Das restliche Kosmetikgeschäft schrumpfte dagegen, was auch an Verkäufen lag. So hat Henkel zuletzt die Lufterfrischer auf dem US-Markt veräußert. Schon zuvor hatte sich der Konzern von der Mund- und Hautpflege getrennt. Im Portfolio befinden sich laut Knobel jetzt noch regionale Geschäfte, in denen Henkel weltweit aber keine führenden Marktanteile besitzt – wie Körperpflege in Nordamerika und Europa mit Marken wie Dial und Fa. Die Umsätze sind hier auf 171 Mill. Euro zurückgegangen.

Henkel
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. EuroQ1 2023Q1 2022
Umsatz5.6095.271
>davon Adhesive Technologies2.7912.631
>>dav. Mobilität & Elektronik959851
>>dav. Verpackungen & Konsumgüter884893
>>dav. Handwerk, Bau & Gewerbe948887
>davon Consumer Brands2.7722.584
>>dav. Laundry & Home Care1.7891.692
>>dav. Hair811711
>>dav.Weitere Konsumentengeschäfte171181
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