Alle Achtung, Schaeffler hat die Coronakrise in China offenbar in den Griff bekommen. In den zehn Werken wird wieder mit hoher Auslastung gearbeitet, fast alle Mitarbeiter sind zurück an Bord. Das Management in China muss den Ernst der Lage rasch erkannt und konsequent gehandelt haben. Auf Direktiven der Behörden wurde nicht erst gewartet, Reisen von und nach China gestoppt, die Werke schnell geschlossen. Nach bisherigen Erkenntnissen steckte sich keiner der Mitarbeiter in China mit dem Virus an. Dazu gab es Gespräche mit Lieferanten und Kunden, damit die Warenströme nicht ins Stocken gerieten. Der Umstieg vom Schiff auf die Bahn brachte sogar einen Zeitgewinn: drei statt sechs Wochen für Transporte. Die Erfahrungen mit und in China will Schaeffler nun in Europa nutzen. Ruhe bewahren und entschlossen bleiben, ist sicher das richtig Rezept. Doch ob das Schlimmste in China schon überstanden ist und sich die Lage in Europa ähnlich schnell bessern könnte, weiß niemand. Die Annahme des Vorstands, dass die Zahl der Autokäufe in China bald steil nach oben schießt, klingt fast zu schön, um wahr zu werden. jh