Einige Unternehmen präferieren eine konservative Buchhaltung, andere gehen aggressiver voran. Der Hamburger Bürovermieter Alstria hat seine Immobilien für knapp 2 000 Euro je Quadratmeter in den Büchern stehen, womit bei Verkäufen fast immer Buchgewinne erzielt werden können. Einen umgekehrten Weg geht der Kölner Konkurrent Deutsche Office, der sich trotz größerer Leerstände höhere Substanzwerte zuschreibt – aber bei Verkäufen nur allzu oft Wertkorrekturen vornehmen muss. Das alles weiß der Kapitalmarkt: Alstria Office mit einem Immobilienportfolio von 1,7 Mrd. Euro ist an der Börse 1 Mrd. teuer. Deutsche Office bescheinigt sich mit 1,8 Mrd. wertvollere Immobilien, kommt aber am Kapitalmarkt nur auf ein Gewicht von gut 700 Mill. Euro (vor dem gestrigen Plus infolge des Übernahmeangebots durch Alstria). Bei den Hamburgern entspricht der Nettovermögenswert (NAV) in etwa dem Aktienkurs, Deutsche Office muss an der Börse nennenswerte Abschläge hinnehmen. Keine Frage, wer wen übernimmt – und welche Art der Bilanzierung letztendlich weiter führt.ge