WERTBERICHTIGT

Konsolidierung ist nicht sexy

Börsen-Zeitung, 17.3.2020 Wem - außer denen, die für die Beratung und Begleitung von Fusionen und Übernahmen Gebühren kassieren - gefällt Konsolidierung? Auch der Vorstandschef von Salzgitter mag, wie er bei der Präsentation der Jahresbilanz 2019...

Konsolidierung ist nicht sexy

Wem – außer denen, die für die Beratung und Begleitung von Fusionen und Übernahmen Gebühren kassieren – gefällt Konsolidierung? Auch der Vorstandschef von Salzgitter mag, wie er bei der Präsentation der Jahresbilanz 2019 des Stahlkochers anmerkte, das Wort nicht. Konsolidierung sei nicht besonders sexy, keine nach vorn gewandte Aktivität und klinge nach Schrumpfen. Geschrumpft ist zuletzt auch bei Salzgitter einiges: Umsatz, Ergebnis, Kapitalverzinsung, Dividende, Aktienkurs. Auch der zweitgrößte deutsche Stahlkonzern wirkt seit Jahren mit eigenen Initiativen zur Restrukturierung und Ankurbelung des Wachstums dem Branchendruck entgegen. Überkapazitäten und Billigimporte machen den Stahlproduzenten zu schaffen, ohne politischen Beistand wie Safeguard-Regelungen der EU-Kommission geht es nicht. Mit einer soliden Bilanz und dem Ankeraktionär Niedersachsen, der mit mehr als 25 % beteiligt ist, kann Salzgitter jedoch die langfristige Umstellung auf eine klimaneutrale Produktion eigenständig und vergleichsweise gelassen angehen. ste