Konsumgüterkonzern schlägt sich wacker

Kosmetikprodukte schieben Umsatz von Unilever an

Die starke Nachfrage nach Kosmetikprodukten hat den Umsatz des britisch-niederländischen Konsumgüterkonzerns Unilever im dritten Quartal angekurbelt. Die Abspaltung der Eiscreme-Sparte soll bis zum Jahresende erfolgen.

Kosmetikprodukte schieben Umsatz von Unilever an

Kosmetikprodukte schieben Unilever an

md Frankfurt

Die starke Nachfrage nach Kosmetikprodukten hat den Umsatz des Konsumgüterkonzerns Unilever im dritten Quartal angekurbelt. Die ausgewiesenen Erlöse gingen zwar um 3,5% auf 14,72 Mrd. Euro zurück, doch um Wechselkursveränderungen und Wirkungen von M&A-Transaktionen bereinigt hat sich nach Unternehmensangaben ein Wachstum von 3,9% ergeben. Analysten hatten im Schnitt mit 3,7% gerechnet. Der Anstieg ging vor allem auf die Kosmetik- und Körperpflegesparte mit Marken wie Dove, Axe und Rexona zurück, die um 5,1% zulegte.

Regional trug insbesondere Nordamerika mit einem Plus von 5,5% zum Wachstum bei. Zudem wurde in China und Indonesien die Wende geschafft: In den beiden bevölkerungsstarken Ländern stieg der Umsatz wieder. Das Volumenwachstum, das vielen Konsumgüterherstellern Sorge bereitet, lag Unilever zufolge im abgelaufenen Kalenderviertel bei 1,5%.

Jahresprognose bestätigt

Die Jahresprognose wurde vom Konzern bestätigt: Unilever rechnet im Gesamtjahr mit einem bereinigten Umsatzwachstum von 3 bis 5%. Das Wachstum werde im zweiten Halbjahr über dem der ersten Jahreshälfte liegen, sagt das Management voraus. Außerdem soll sich die operative Marge im Gesamtjahr verbessern und im zweiten Halbjahr bei mindestens 18,5% liegen.

Der Aktienkurs von Unilever legte an der Börse in London im Handelsverlauf um 2% auf 4.740 Pence zu. Die Marktkapitalisierung liegt bei umgerechnet 134 Mrd. Euro.

Fokussierung auf Kosmetik und Körperpflege

„Wir gestalten ein zukunftsfähiges Markenportfolio – mit mehr Beauty, Wellbeing und Körperpflege“, sagte CEO Fernando Fernandez, der den Posten im März übernommen hatte. Zudem soll der Fokus vor allem auf den Premiumsegmenten und dem Online-Handel liegen. Darüber hinaus soll das Wachstum in den USA und Indien untermauert werden.

Unter der Führung von Fernandez will sich Unilever auf margenstarke Produkte konzentrieren, das Geschäft straffen und Kosten senken. Das Unternehmen sei bei seinem Ziel, 800 Mill. Euro einzusparen, weiter als geplant, hieß es.

Die ursprünglich für den 10. November geplante Abspaltung der Eiscreme-Sparte um die Marke Magnum hatte Unilever am Dienstag wegen der Haushaltssperre in den USA verschoben. Einen neuen Zeitplan nannte Unilever nicht, bekräftigte aber, den Spin-off bis zum Jahresende über die Bühne zu bringen. Die Eiscreme-Sparte, zu der auch die Marken Ben & Jerry‘s, Langnese und Cornetto gehören, wuchs im dritten Quartal um 3,7%.