Wirkstoffforscher

Kostenanstieg drückt bei Evotec auf Bruttomarge

Ein Kostenanstieg im ersten Halbjahr drückt bei Evotec auf die Bruttomarge. Der MDax-Konzern hält aber an seinem Ergebnisausblick für 2022 fest – zumindest einschließlich der Wechselkursänderungen.

Kostenanstieg drückt bei Evotec auf Bruttomarge

ste Hamburg

Nach einem Anstieg der Konzernerlöse im ersten Halbjahr um 24% auf 337 Mill. Euro hat das Wirkstoffforschungsunternehmen Evotec seine Prognose für den 2022 erwarteten Umsatz auf 715 bis 735 (i. V. 618) Mill. Euro von zuvor 700 bis 720 Mill. Euro erhöht. Allerdings sorgten Kosten im Zusammenhang mit dem Wachstum des Gesamtgeschäfts und Aufwendungen für den Ausbau des Biologika-Geschäfts am US-Standort Redmond dafür, dass die Bruttomarge im Vorjahresvergleich auf 18,8 (20,8)% zurückging. Ohne Effekte des J.Pod-Kapazitätsausbaus bei Just-Evotec Biologics in den USA hätte sich die Gesamtbruttomarge verbessert, was auf eine deutlich gestiegene Profitabilität des Basisgeschäfts zurückzuführen sei, so der MDax-Konzern aus Hamburg. Der Beitrag der Meilenstein-, Abschlags- und Lizenzzahlungen fiel um 2,8 Mill. Euro niedriger als im Vorjahr aus.

Positive Wechselkurseffekte milderten ungünstige makroökonomische Entwicklungen wie den Anstieg der Energiepreise sowie Kosten in Verbindung mit der Akquisition von Rigenerand ab. Dennoch würden Ausgaben für vielversprechende F&E-Projekte erhöht, die Gesamtaufwendungen für Forschung und Entwicklung stiegen im ersten Halbjahr ebenso wie Vertriebs- und Verwaltungskosten. Den Ausblick für das bereinigte operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) beließ Evotec nach einem Rückgang im ersten Halbjahr auf 33,6 (36,2) Mill. Euro bei 105 bis 120 (107) Mill. Euro, auf Basis konstanter Wechselkurse wurde die Prognose allerdings auf 85 bis 100 Mill. von bislang 95 bis 110 Mill. Euro reduziert.

Die Aktie des Konzerns, der durch ein negatives nichtbetriebliches Ergebnis von −89,9 (+106,1) Mill. Euro infolge nicht zahlungswirksamer Fair-Value-Anpassungen der Beteiligung an dem britischen Wirkstoffforscher Exscientia einen Periodenverlust auswies, legte am Donnerstag im Xetra-Handel um 0,8% auf 25,31 Euro zu. Im laufenden Jahr hat die Evotec-Aktie bis dato rund 40% verloren.

Evotec
Konzernzahlen nach IFRS
1. Halbjahr
in Mill. Euro20222021
Umsatz337271
Rohertrag6356
Bruttomarge (%)18,820,8
Bereinigtes Ebitda3436
Betriebsergebnis−38
Nichtbetriebl. Ergebnis−2158
Periodenergebnis−2860
Operativer Cashflow24141
Liquidität697699 *
*) zum 31.12.2021Börsen-Zeitung
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