Krise trifft Chipentwickler Dialog weniger als befürchtet

Erlös am oberen Ende der Prognose - Aktie haussiert

Krise trifft Chipentwickler Dialog weniger als befürchtet

scd Frankfurt – Der Chipentwickler Dialog Semiconductor ist besser durch das schwierige zweite Quartal gekommen als befürchtet. Der Umsatz stürzte nach IFRS zwar um 37 % auf 302 Mill. Dollar ab. Allerdings war dies im Wesentlichen auf einen Sondererlös in Höhe von 146 Mill. Euro im Vorjahr aus einem Lizenzgeschäft mit Großkunde Apple zurückzuführen. Bereinigt ging der Umsatz lediglich um gut ein Zehntel zurück. Dialog hatte im Juni die Umsatzprognose von 260 bis 290 Mill. Dollar auf 290 bis 305 Mill. Dollar angehoben. Der aufgrund der Pandemie starke Trend zum Homeoffice habe zu einer überraschend starken Nachfrage nach Notebooks, Tablets und ähnlichen elektronischen Geräten geführt, berichtete Dialog damals (vgl. BZ vom 25. Juni). Das Geschäft mit individuellen Chipdesigns etwa für Stromversorgungs- sowie Batterie-, Display- und Audiotechnologien (Custom Mixed Signal) sackte bereinigt um 15 % auf 186 Mill. Dollar ab. In der mit Abstand größten Sparte sanken die Erlöse mit den alten Power-Management-Chips (PMICs), die nach dem Lizenzdeal mit Apple erwartbar deutlich weniger nachgefragt wurden. Allerdings sei der Umsatz mit neuen Mixed-Signal-Halbleitern gestiegen und mache Hoffnung für die Zukunft. Der Umsatz mit Apple, der nicht unter die Lizenzvereinbarung fiel, kletterte um 19 % auf 76 Mill. Dollar.In der zweitgrößten Sparte (Advanced Mixed Signals) schrumpfte der bereinigte Umsatz nur um 1 % auf 63 Mill. Dollar – im Wesentlichen aufgrund geringerer Nachfrage von Herstellern qualitativ hochwertiger TV-Geräte, denen der Ausfall der Olympiade in Tokio auf das Geschäft drückte. Im Bereich Connectivity & Audio gingen die Erlöse um 6 % auf knapp 44 Mill. Dollar zurück.Die Bruttomarge sackte zwar deutlich von 64,7 auf 50,2 % ab. Bereinigt lag sie mit 50,6 % aber um 90 Basispunkte höher als im Vorjahresquartal. Die Zunahme war vorrangig das Resultat des Umsatz-Mix sowie fortgesetzter Einsparungen bei Fertigungs- und Verwaltungskosten.Die Dialog-Aktie schoss am Mittwoch um 9,1 % auf 44,40 Euro nach oben. Damit kletterte die Marktkapitalisierung auf knapp 3,1 Mrd. Euro.