Im DatenraumSanierungen

Krisenerprobte Restrukturierer sind gefragt

Bei Sanierungen sind immer öfter erfahrene Chief Restructuring Officers gefragt. Doch die Branche hat ein Nachwuchsproblem.

Krisenerprobte Restrukturierer sind gefragt

Sanierungen

Krisenerprobte Restrukturierer sind gefragt

sar Frankfurt

Viele Unternehmenslenker sammeln in diesen Tagen ungewollt Krisenerfahrung. Drei von vier Marktteilnehmern sehen einen moderaten oder sogar starken Anstieg von Restrukturierungsfällen, ergab eine Befragung von 140 Marktteilnehmern aus Banken, Insolvenzverwaltung, Private Equity, Sanierungsberatung und Unternehmensführung durch Roland Berger.

Chief Restructuring Officers sind als krisenerprobte Manager gefragt. Zwei Drittel der Befragten glauben, dass der Einsatz von CROs bei Restrukturierungen in den nächsten zwölf Monaten zunehmen wird, ein weiteres Drittel rechnet mit gleichbleibender Nachfrage. Einen Rückgang erwartet niemand.

Unter den Erfolgsfaktoren für eine Sanierung steht Managementerfahrung mittlerweile hinter einer belastbaren Geschäfts- und Liquiditätsplanung auf Rang 2. Allerdings fehlt es daran oft: „Um die Transformation zu managen und zum Erfolg zu führen, braucht es an erster Stelle praktische Krisen- und Restrukturierungserfahrung – die aber nach einer Dekade nahezu ununterbrochenen Wachstums in vielen Unternehmen schlicht nicht vorhanden ist“, sagt Roland-Berger-Partner Adrian Pielken.

Die Lücke durch krisenerprobte Chief Restructuring Officers zu decken, dürfte jedenfalls schwierig werden. Die Branche hat ein anhaltendes Nachwuchsproblem. Da betroffene Unternehmen und Banken am liebsten mit erfahrenen CROs arbeiten wollen, haben die wenigen Nachwuchskräfte einen schweren Stand. Das zeigt sich auch in den Umfrageergebnissen: Restrukturierungserfahrung zählt für 88% der Umfrageteilnehmer zu den wichtigsten Eigenschaften eines CRO, gefolgt von Durchsetzungsstärke (71%). Diese Erfahrung müssen jüngere CROs erst sammeln.