Trotz US-Zöllen

Krones ist „realistisch optimistisch“

Krones hat zwar eine Delle im Auftragseingang in den USA verbucht, konnte diese aber kompensieren. Das Unternehmen liegt dem Vorstand zufolge auf Kurs zu den Jahreszielen.

Krones ist „realistisch optimistisch“

Krones ist „realistisch optimistisch“

Reuters München

Die US-Zölle können den weltgrößten Getränkeabfüllanlagen-Hersteller Krones nicht vom Kurs abbringen. „Die Kunden haben den Zollschock ganz gut verdaut“, sagte Vorstandschef Christoph Klenk am Freitag. Das zeigten die Gespräche der vergangenen zwei Monate. Eine Delle im Auftragseingang aus den USA habe Krones in Asien und im Nahen Osten wettgemacht. „Die Märkte sind recht robust“, sagte Klenk in Neutraubling bei Regensburg. Die Kunden wanderten nicht ab, auch weil Alternativen fehlten, gerade Großkonzerne zögerten aber mit Entscheidungen. „Da fehlt in vielen Fällen der Mut.“

Krones-Kunden in den USA zahlen, soweit sie aus Deutschland beliefert werden, wegen des hohen Stahlanteils in den Anlagen rund 20% Zoll. Härter von der Zollpolitik getroffen ist die Schweizer Spritzguss-Tochter Netstal Maschinen, die unter dem Zollsatz von 39% leidet, den die USA gegen die Schweiz verhängt haben. „Hier prüfen wir alle Optionen“, sagte Klenk, der aber auf eine Entspannung in dem Handelskonflikt hofft.

Krones sieht sich auf Kurs

Klenk und Finanzvorständin Uta Anders sehen das Unternehmen auf Kurs zu den Zielen für das laufende Jahr. Angepeilt sind eine Umsatzsteigerung von 7 bis 9% und eine operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) von 10,2 bis 10,8%. Nach neun Monaten stehen ein Umsatzzuwachs von 6% und eine Ebitda-Marge von 10,5% zu Buche. Für das kommende Jahr sei er „realistisch optimistisch“, sagte Klenk.

Dabei ließ sich Krones den Auftritt auf der Getränke-Fachmesse „Drinktec“ im September in München einen hohen einstelligen Mill.-Betrag kosten. Beim Umsatz treffe Krones der schwache Dollar, sagte Anders. „Ohne Währungseffekte wären wir schon im Zielkorridor.“ Unter dem Strich steigerte Krones den Gewinn um 6,5% auf 213,7 Mill. Euro.

„Wir haben eine gute Basis für 2026“, meint Klenk. Auf einem Kapitalmarkttag am Rande der „Drinktec“ hatte er ein „leichtes Wachstum“ für das nächste Jahr prognostiziert, was die Analysten verschreckte. „Die Bäume werden nicht in den Himmel wachsen“, sagte er nun. Das Wachstum auf 7 (2024: 4,7) Mrd. Euro Umsatz bis 2028, das sich Krones vorgenommen hat, werde nicht linear vonstattengehen, ergänzte Anders. Bei einem Auftragsbestand von 4,29 Mrd. Euro ist die Produktion von Krones aber bis ins dritte Quartal 2026 hinein ausgelastet. Am Freitag legte die im Nebenwerteindex MDax notierte Krones-Aktie um 3,5% auf 123,80 Euro zu.