DAS CFO-INTERVIEW

K+S krempelt den Laden um - Ehrgeizige Ziele im Blick

CFO Boeckers: Wir gehen von einer Verfünffachung des Ergebnisses in den nächsten 13 Jahren aus

K+S krempelt den Laden um - Ehrgeizige Ziele im Blick

md Frankfurt – In den nächsten drei Jahren werden die Strukturen von K+S aufgebrochen und die Organisation wird grundlegend verändert. Das MDax-Unternehmen stellt von zwei Geschäftsbereichen – Kali- und Magnesiumprodukte sowie Salz – auf die vier Kundengruppen Landwirtschaft, Industrie, Verbraucher und Gemeinden um. “K+S wird künftig stärker markt- und vor allem kundenorientiert arbeiten”, kündigt Finanzvorstand Thorsten Boeckers im Interview der Börsen-Zeitung an.Die alte Zweisäulenstrategie “könnten wir jetzt einfach weiter verwalten – das ist uns aber nicht ambitioniert genug, denn wir sehen erhebliche Wachstumspotenziale”. So habe K+S im Pharmageschäft “Ideen für Innovationen, für die wir das Wissen haben, sie zu entwickeln und herzustellen, die aber über unser heutiges Portfolio hinausgehen”.Der Kritik, dass die neue Struktur weniger klar sei und die Grenzen zwischen den Segmenten fließend seien, widerspricht Boeckers: “Wir werden künftig sogar transparenter sein als bisher.” Zudem mache K+S mit den vier Kundengruppen deutlich, “dass wir eben nicht nur Kali und Salz anbieten, sondern dass wir ein Drittel des Erlöses mit margenstarken Produkten für die Industrie machen”. Der Masterplan sieht zunächst eine bis 2020 laufende Transformationsphase vor, in der die Stärkung der Bilanz im Fokus stehe. “Wir wollen von 2019 an wieder einen positiven freien Cash-flow generieren”, sagt Boeckers. Ganz wichtig sei die Verbesserung des Verschuldungsgrades (Nettoverschuldung zu Ebitda): Er soll bis Ende 2020 im Vergleich zum Wert von Anfang 2017 halbiert werden. Zurzeit stehe die Verschuldungsquote bei 8,1 – “das ist arg hoch”, räumt der K+S-Finanzchef ein. Geschafft werden soll das zum einen durch Senkung der Investitionen, zum anderen durch Kostendisziplin. “Wir haben uns zum Ziel gesetzt, von 2021 an durch Synergieeffekte mindestens 150 Mill. Euro pro Jahr (…) einzusparen.”Laut der Agenda folgt nach der Umbau- die Wachstumsphase: 2030 soll dann ein Ebitda von 3 Mrd. Euro mit einer Kapitalrendite (Roce) von mindestens 15 % erwirtschaftet werden. Für 2017 “rechnen wir mit einem Ebitda von 560 bis 660 Mill. Euro nach 519 Mill. Euro im Vorjahr. Wir gehen also, grob gerechnet, von einer Verfünffachung des Ergebnisses in den nächsten 13 Jahren aus.”Bereits nach dem ersten Drittel der Wachstumsphase, 2023, will K+S die Voraussetzungen für ein Investment-Grade-Rating erfüllen, denn “wir wollen K+S wieder in eine Ratingregion bringen, in der wir uns auch in einem anderen Zinsumfeld günstig refinanzieren können”.—– Interview Seite 8