KWS bedenkt die Aktionäre

Saatgutkonzern erhöht Dividende - Einstieg ins Gemüsegeschäft gibt Schwung

KWS bedenkt die Aktionäre

swa Frankfurt – Mit einer Dividendensteigerung nach zwei stabilen Jahren will der Saatguthersteller KWS nach dem Rechtsformwechsel bei den Anteilseignern gut Wetter machen. “Die Aktionäre werden nicht an den Rand gedrängt”, unterstreicht Finanzvorstand Eva Kienle bei der Präsentation der Bilanzzahlen in Frankfurt.Das im SDax geführte Unternehmen verfolgt eine Ausschüttungspolitik, wonach 20 bis 25 % des Jahresüberschusses verteilt werden. Für 2018/19 (30.6.) wird vorgeschlagen, die Dividende je Aktie von 0,64 auf 0,67 Euro zu erhöhen, womit 22,1 Mill. Euro ausgeschüttet werden – 1 Mill. Euro mehr als im Vorjahr. Das Unternehmen hat sich von der SE in eine SE & Co. KGaA umgewandelt und einen Aktiensplit durchgeführt. Großaktionäre sind mit 54,5 % die Gründerfamilie Büchting und Arend Oetker, mit 15,4 % ist die Familie Tessner (Möbel Roller, Meda Küchenmärkte) beteiligt.KWS-Vorstandssprecher Hagen Duenbostel wertet den abgelaufenen Turnus als erfolgreiches Geschäftsjahr. Mit einem Wachstum von 4,2 % lag der Konzern zwar wie schon in den beiden Jahren zuvor unter dem Ziel eines Anstiegs von organisch mindestens 5 %. Doch das Betriebsergebnis (Ebit) kam deutlich überproportional um 13 % auf 150 Mill. Euro voran, so dass eine Marge von 13,5 % erreicht wurde. Allerdings profitierte das Unternehmen aus einem Einmaleffekt in Höhe von 11 Mill. Euro aus dem Verkauf einer Beteiligung an einem Kartoffel-Entwicklungsprojekt.Im Finanzergebnis spiegelt sich die Übernahme der niederländischen Pop Vriend Seeds für 400 Mill. Euro. Mit dem Erwerb hat KWS ein neues Geschäftsfeld für Gemüsesaatgut aufgebaut, in dem es langfristig einen Marktanteil von 5 % anstrebt. “Dafür brauchen wir fünf bis 10 Jahre”, sagt Duenbostel. Der Markt für Gemüsesaatgut habe derzeit weltweit ein Umsatzvolumen von 5 Mrd. Euro und erwarte ein langjähriges Wachstum von jährlich rund 5 %, heißt es. Profitabler NeuzugangPop Vriend Seeds wird zuletzt ein Umsatz von 75 Mill. Euro zugeschrieben und für die vergangenen drei Jahre eine Ebit-Marge von rund 40 %. Für den laufenden Turnus 2019/20 erwartet KWS in dem Geschäft einen Umsatzanstieg auf 80 Mill. Euro und stellt mit Blick auf die Belastungen aus der Kaufpreisallokation eine Marge von zunächst 25 % in Aussicht.Im Konzern soll die Konsolidierung der Akquisition 2019/20 zu einem Umsatzanstieg um 8 bis 12 % führen, wobei auch ein leichter Erlösanstieg im Geschäft mit Maissaatgut eingeplant wird. Die Ebit-Marge wird zwischen 11 und 13 % angepeilt nach einem um den Einmaleffekt bereinigten Wert von 12,4 % im vergangenen Geschäftsjahr. KWS ist weltweit der viertgrößte Saatguthersteller hinter Bayer, dem US-Anbieter Corteva und der Schweizer Syngenta.