KWS Saat verbucht höheren Verlust
ste Hamburg – Das Pflanzenzüchtungsunternehmen KWS Saat hat mit seinen Zahlen zum zweiten Quartal des Ende Juni ablaufenden Geschäftsjahres 2017/18 enttäuscht, die Erwartungen an das Gesamtjahr aber bekräftigt. Das SDax-Unternehmen aus Einbeck rechnet im laufenden Turnus weiterhin mit einem leichten Umsatzwachstum gemessen am Vorjahresniveau von 1,08 Mrd. Euro und mit einer zweistelligen Umsatzrendite, die mit 11 bis 12 % unter dem Wert von 2016/17 (12,2 %) bleiben würde.Trotz der teilweise signifikanten negativen Wechselkurseinflüsse und der geringeren Erlöse in Südamerika hätten sich die Erwartungen der zuletzt veröffentlichten Prognose für Umsatz und Betriebsergebnis (Ebit) im Saldo nicht wesentlich verändert, erklärte KWS Saat bei der Vorlage des Halbjahreszahlenwerks. Der Konzern geht von einer über 18 % steigenden Forschungs- und Entwicklungsquote sowie auf über 100 Mill. Euro ausgeweiteten Investitionen aus.”Wir wollen weiter wachsen und investieren in die Zukunft, unabhängig von der konjunkturellen Lage”, erklärte Finanzchefin Eva Kienle. Zum ersten Halbjahr hätten sich Wachstumsaufwendungen “weitgehend plangemäß” im Ebit ausgewirkt. Dass der turnusgemäße operative Verlust nach den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres mit 90 Mill. Euro um gut 27 % höher ausfiel als vor Jahresfrist, lag auch an einem positiven Sondereffekt im Vorjahr aus der Zuckerrübensaatgutproduktion. Den Rückgang der Umsatzerlöse im Berichtshalbjahr erklärt KWS Saat mit der Steigerung der Aufwendungen vor allem für Forschung und Entwicklung, IT-Projektkosten und für Verbesserungen in der Verwaltung. Das Geschäft des Konzerns ist stark saisonal geprägt, das erste Halbjahr trug zuletzt rund ein Viertel zum Jahresumsatz bei.Im zweiten Quartal blieben die Umsatzerlöse mit 131,5 (i.V. 170) Mill. Euro unter dem Vorjahreswert, während sich der operative Verlust (Ebit) auf knapp 60 (46) Mill. Euro erhöhte. Im Segment Mais wirkte sich neben negativen Währungseinflüssen eine Umgliederung der Rapsaktivitäten in das Segment Getreide und eine zeitweilig nicht ausreichende Saatgutversorgung aus. Zudem schlugen unter anderem geringere Saatgutverkäufe in der Türkei im Segment Zuckerrüben sowie die Abwertung der türkischen Lira zu Buche. Ein Equinet-Analyst sprach von enttäuschenden Umsätzen im Mais- und Zuckerrübensaatgutgeschäft. Die KWS-Saat-Aktie gab gestern um 3,4 % auf 344,50 Euro nach.Im Segment Zuckerrüben erwartet KWS Saat die Ebit-Marge in diesem Geschäftsjahr nun in etwa auf dem Vorjahresniveau von 33,2 % und nicht mehr leicht darunter. Der Umsatz im Segment Mais soll unter und nicht über dem Vorjahreswert von 825 Mill. Euro landen. Im Segment Getreide wird mit einem Umsatzplus von rund 30 % statt mehr als 20 % sowie mit einer Ebit-Marge leicht über (bislang: auf) dem Vorjahresniveau von 9,4 % gerechnet.