wü Paris – Arnaud Lagardère, Chef des gleichnamigen Medienkonzerns aus Frankreich, hat sich bereit erklärt, 80 % des Kapitals von Canal+ France von Vivendi zu kaufen und die Frankreich-Aktivitäten des Bezahlfernsehsenders dann an die Börse zu bringen. Lagardère ist mit 20 % an Canal+ France beteiligt, hat allerdings keinen Zugang zum Barmittelstand des Unternehmens. Der Konzern hat deshalb im Februar Klage gegen Vivendi eingereicht. Nachdem der Versuch, die Beteiligung an Vivendi zu verkaufen an unterschiedlichen Preisvorstellungen scheiterte, hat Lagardère 2011 und im Herbst 2012 versucht, die Beteiligung an die Börse zu bringen. Doch jedes Mal wurde der Börsengang in letzter Minute abgesagt. Beobachter in Paris glauben nicht daran, dass Lagardû¿re den Anteil Vivendis tatsächlich kaufen will. Sie vermuten vielmehr, dass er Vivendi so dazu bringen will, ihm seine Beteiligung an Canal+ France abzukaufen. Lagardère will sich von allen Minderheitsbeteiligungen trennen. Der Medienkonzern hat zuletzt die 7,5 %, die er an EADS hielt, für 2,3 Mrd. Euro verkauft. Ein Großteil des Erlöses soll den Aktionären seiner Gruppe in Form einer Sonderdividende zugutekommen.