Lanxess peilt Rekordergebnis an

Wachstumsturbo zugeschaltet - Nachfrageschub im Kautschukgeschäft

Lanxess peilt Rekordergebnis an

ab Düsseldorf – Der Chemiekonzern Lanxess ist mit viel Schwung in den neuen Turnus gestartet. Vor diesem Hintergrund wird im Gesamtjahr nun eine Rekordergebnis avisiert, wie die Kölner mitteilten. Konkret wird ein operatives Ergebnis vor Sonderfaktoren von 1,225 bis 1,3 Mrd. Euro angestrebt. Der bisherige Spitzenwert war vor fünf Jahren mit 1,2 Mrd. Euro gezeigt worden.Obwohl Lanxess mit der konkretisierten Prognose, die erstmals für acht Monate den Ergebnisbeitrag des Schmierstoff- und Flammschutzmittelspezialisten Chemtura enthält, die Markterwartungen deutlich übertraf, gab der MDax-Wert um 4,6 % auf 65,70 Euro nach. Lanxess bringt damit in Summe 6 Mrd. Euro auf die Waage. Zu berücksichtigen ist, dass sich der Kurs derzeit nahe dem Allzeithoch bewegt.Wenngleich im Auftaktquartal alle Segmente zu dem satten Umsatz- und Ergebnissprung um ein Viertel beitrugen, geht die Entwicklung zu einem guten Teil auf das Kautschukgeschäft zurück. Das mit Saudi Aramco geführte Joint Venture Arlanxeo profitierte im Berichtsquartal von der wieder erstarkten Nachfrage – allen voran in Asien – und gestiegenen Absatzpreisen, die zu einem Umsatzsprung auf 948 (i.V. 640) Mill. Euro führte. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kam zeitgleich um gut 27 % voran, so dass die Marge auf 15,2 (17,7) % nachgab.Lanxess-Chef Matthias Zachert relativierte allerdings: Der hohe Wettbewerbsdruck im Markt bleibe 2017 und 2018 bestehen. Zudem sei der Nachfrageschub auch auf einen Basiseffekt zurückzuführen – mit der Folge, dass sich der Wachstumpfad in der zweiten Jahreshälfte abflachen werde. Die anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen zeigten sich auch darin, dass erste kleinere Wettbewerber aus dem Markt ausgeschieden seien, führte Zachert aus. Mengen und Preise ziehen anLanxess wies zudem darauf hin, dass Arlanxeo, die bislang vollkonsolidiert wird, vom zweiten Quartal 2018 an unter den nicht fortzuführenden Geschäften geführt werde. Das sei gemäß IFRS erforderlich, um das Joint Venture, an dem Lanxess 50 % hält, von 2019 an at Equity bilanzieren zu können. An der Haltefrist von fünf Jahren, auf die sich die Partner verständigt hatten, ändere sich nichts. Das Gemeinschaftsunternehmen war im zweiten Quartal 2016 an den Start gegangen.Neben teils signifikanten Mengensteigerungen zogen zum Start ins Jahr im Gefolge der höheren Rohstoffpreise auch die Absatzpreise an. Mengen und Preise trugen im Auftaktquartal mit jeweils 11 Prozentpunkten zum Umsatzsprung bei. Unterstützung kam außerdem von der Währungsfront sowie von Akquisitionen. Das kräftige Umsatzplus führte allerdings auch zu einem deutlichen Aufbau im Working Capital, so dass der Mittelzufluss aus dem operativen Geschäft auf 10 (48) Mill. Euro zusammenschnurrte.Die kürzlich abgeschlossene Übernahme von Chemtura wird die Struktur von Lanxess deutlich verändern. Das Geschäft wird von Mai an konsolidiert. Künftig wird Lanxess über fünf Segmente berichten. Neu hinzu kommt der Bereich Specialty Additives, dem auch Rheinchemie zugeordnet wird. Die Synergien aus dem Zusammenschluss von 100 Mill. Euro sollen nach den Angaben bis 2020 gehoben werden. Der damit in Verbindung stehende außerordentliche Aufwand wird auf 140 Mill. Euro taxiert. Die Hälfte davon soll im laufenden Geschäftsjahr bilanziell verarbeitet werden.—– Personen Seite 16