Sondereffekte

LEG Immobilien hebt Gewinnprognose an

Der Immobilienkonzern LEG blickt optimistischer in die Zukunft. Hintergrund sind Sondereffekte wie eine geringere Übergewinnbesteuerung eigener Stromproduktion.

LEG Immobilien hebt Gewinnprognose an

Der Wohnimmobilienkonzern LEG setzt seinen Gewinnausblick für das laufende Jahr nach oben. Grund sind zwei Einmaleffekte. Das um aktivierte Investitionsausgaben bereinigte operative Ergebnis aus der Vermietung siedelt der Vermieter nun zwischen 165 Mill. und 180 Mill. Euro an. Bisher war er von 125 Mill. bis 140 Mill. Euro ausgegangen. Der adjustierte FFO (AFFO) ist neuerdings die zentrale Gewinngröße des in Düsseldorf ansässigen Wohnungskonzerns. Er hat den FFO (Funds from Operations) abgelöst.

Bei den ergebniserhöhenden Sonderfaktoren handelt es sich zum einen um eine im Vergleich zur Planung geringere Übergewinnbesteuerung der eigenen Stromproduktion. Zum anderen hat das Management weitere Neubauvorhaben gestrichen. Damit fallen die Investitionsausgaben noch niedriger aus als budgetiert, was den AFFO steigert. Beide Einmaleffekte seien ungefähr gleich groß, teilt LEG in ihrer Ad-hoc-Meldung weiter mit.

Hohe Mietnachfrage

In der Vermietung profitiert LEG nach eigenen Angaben von der hohen Mietnachfrage, die auf den eklatanten Wohnungsmangel in vielen Städten Deutschlands zurückgeht. Daher rechnet das Management nun mit einem stärkeren Mietwachstum als bisher. Erwartet wird ein Anstieg um 3,8 bis 4% statt bislang 3,3 bis 3,7%. Die im MDax vertretene Aktie reagierte am Freitag im frühen Handel mit einem Kursanstieg um bis zu 7,5%.

Mit Blick auf die Bestandsbewertung kündigt LEG eine Abwertung um etwa 7% für das erste Halbjahr an. Diese Einschätzung liege im Rahmen der Erwartung, heißt es. Im Mai hatte LEG Werteinbußen im mittleren einstelligen Prozentbereich zum Ende des zweiten Quartals in Aussicht gestellt. Anders als Wettbewerber Vonovia hatte LEG keine außerplanmäßige Neubewertung im Startquartal vorgenommen, sondern war bei den üblichen Wertermittlungen im zweiten und im vierten Quartal geblieben.

Die Guidance für die Investitionen in den Bestand belässt LEG bei 35 Euro je Quadratmeter. Die Ebitda-Marge (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) soll mit 80% nun 2 Prozentpunkte höher ausfallen als ursprünglich erwartet.

Der Immobiliensektor leidet seit geraumer Zeit unter dem rapiden Zinsanstieg, der die Finanzierung verteuert, einem rasanten Kostenwachstum und Engpässen in der Verfügbarkeit von Handwerkern und Material. Vor diesem Hintergrund haben viele Unternehmen ihre Neubaupläne zusammengestrichen.

LEG Immobilien hebt Ergebnisprognose an

Bis zu 180 Mill. Euro Gewinn erwartet – Zwei Einmaleffekte

hek Frankfurt