Leifheit senkt Ergebnisprognose

Haushaltsartikelhersteller rechnet wegen schwächelnder Konjunktur nun mit Gewinn auf Vorjahresniveau

Leifheit senkt Ergebnisprognose

md Frankfurt – Der Haushaltsartikelhersteller Leifheit hat das Betriebsergebnis im vergangenen Jahr stärker gesteigert, als zuletzt vom Vorstand erklärt worden war. Für das laufende Jahr hat das Unternehmen, dessen Mehrheitseigentümer ihre Anteile zum Verkauf anbieten, die Gewinnprognose jedoch gesenkt.Im Februar hatte man vor Journalisten noch einen Anstieg des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit) um genau 10 % avisiert (vgl. BZ vom 16. Februar). Tatsächlich ist der Betriebsgewinn um 13,4 % auf 13,0 Mill. Euro geklettert. Dabei wurde ein positiver Sondereffekt von 2,5 Mill. Euro auf das 2011er-Ergebnis ebenso herausgerechnet wie die positive Wirkung auf das letztjährige Ebit durch die Aufgabe des Lizenzvertrages für die Marke “Dr. Oetker Backgeräte”, die 1,2 Mill. Euro ausmachte.Drastisch, von 1,4 % auf 23,1 %, stieg die Steuerquote. Dies war eine Folge der geringeren Aktivierung latenter Steuern auf Verlustvorträge im Vergleich zu 2011, denn diese Verlustvorträge seien nun nahezu aufgebraucht, sagte Finanzvorstand Claus-O. Zacharias bei der Bilanzvorlage in Frankfurt. Wegen der höheren Steuerlast fiel der Jahresüberschuss von 12,1 auf 9,4 Mill. Euro.Die noch im August geäußerte Erwartung, der Umsatz werde 2012 um rund 2 % steigen, erfüllte sich nicht: Die Erlöse legten nur um 0,9 % auf 224,2 Mill. Euro zu. Während das Markengeschäft (“Leifheit” und “Soehnle”) um 4,2 % auf 177,7 Mill. Euro wuchs und sich damit im Einklang mit der Voraussage befand, gab es für das Volumengeschäft, das Produkte im mittleren Preissegment umfasst, einen “deutlichen Dämpfer”, wie Zacharias zugab. Der Erlös in diesem “erratischen, wenig planbaren” Geschäft brach um 9,9 % auf 46,5 Mill. Euro ein. Vorstandschef Georg Thaller führte dies u. a. auf getestete, aber wenig erfolgreiche Vertriebskonzepte des größten Kunden in Frankreich, des Einzelhandelsriesen Carrefour, zurück. Zudem sei das Projektgeschäft in den USA schwach verlaufen.Deutschland und das übrige Zentraleuropa stehen mit Anteilen von 42,9 % und 43,3 % für den Großteil der Konzernerlöse. Krisenbedingte Umsatzrückgänge gab es in Spanien, Griechenland und Italien. Da Leifheit dort auch für die nächsten Jahre mit keiner signifikanten Verbesserung der Wirtschaftslage rechnet, soll das Geschäft in Osteuropa – dort stieg der Umsatz um 27,6 % auf 18,8 Mill. -, der Türkei und einigen asiatischen Ländern ausgebaut werden.Im laufenden Jahr strebt Leifheit auf Konzernebene ein Umsatzplus von 2 bis 4 % an. Die Erlöse im Markengeschäft sollen um 3 bis 5 % zulegen, vom Volumengeschäft wird eine stabile Entwicklung erwartet. Beim Ebit wird nun mit einem Niveau wie 2012 auf bereinigter Basis gerechnet. Im Februar hatte Thaller noch eine “überproportionale Ergebnissteigerung” in Aussicht gestellt. Die nun defensivere Einschätzung begründete er mit dem unsicheren gesamtwirtschaftlichen Umfeld und der in vielen Ländern schwächelnden Konjunktur.—– Wertberichtigt Seite 8