Leoni macht mit Umbau konsequent weiter

Bellé: Keine Verzögerung wegen Vorstandswechsel

Leoni macht mit Umbau konsequent weiter

jh München – Von dem überraschend angekündigten Abschied seines Vorstandskollegen Frank Hiller will sich Dieter Bellé nicht irritieren lassen. “Es wird mit Sicherheit keine Verzögerungen geben”, antwortete der Konzernchef von Leoni am Mittwoch in einer Telefonkonferenz auf die Frage nach möglichen Störungen in der Restrukturierung der Bordnetzesparte. “Wir werden die definierten Maßnahmen wie geplant umsetzen.”Hiller, der erst seit Beginn dieses Jahres die wegen Managementfehlern in die Krise geratene Sparte des Nürnberger Autozulieferers leitet, verlässt Ende 2016 das Unternehmen (vgl. BZ vom 30. Juli). Hillers Nachfolger, dessen Namen Leoni noch nicht nennt, werde er schon vor Arbeitsbeginn auf die Aufgabe vorbereiten, berichtete Bellé: “Der neue Kollege wird direkt einsteigen können.”Die Neuordnung der Bordnetze- sparte mit dem Abbau von 1 100 Stellen laufe wie geplant. Vor allem wird die Organisation gestrafft, um Entscheidungswege zu verkürzen. Die kritischen Projekte in der Fertigung von Kabelsätzen für Autos hätten sich schon verbessert, sagte Bellé. Wie vorab berichtet, sank im zweiten Quartal 2016 das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf 38 (i.V. 50) Mill. Euro – nicht so stark wie von Aktienanalysten im Durchschnitt erwartet (vgl. BZ vom 22. Juli). Darin enthalten ist ein Restrukturierungsaufwand von 18,8 Mill. Euro. Die Bordnetzesparte machte davon 18,1 Mill. Euro aus, den Rest die andere Sparte Draht und Spezialkabel.Während Wechselkursveränderungen – vor allem in den Produktionsländern Ukraine und Tunesien – das Ergebnis positiv beeinflussten, belasteten Währungseffekte den Umsatz. Die Erlöse sanken minimal auf 1,15 Mrd. Euro. Der Nettogewinn brach um fast ein Drittel auf 24 Mill. Euro ein.