swa Frankfurt – Das Diagnostikunternehmen Epigenomics ist in den USA einem Wechselbad an guten und schlechten Nachrichten ausgeliefert. Dieses Mal gibt es einen Lichtblick für die Molekulardiagnostik-Gesellschaft, der den Aktienkurs zeitweise um mehr als 60 % nach oben trieb. Epigenomics kämpft in den USA immer noch dafür, dass ihr von der Gesundheitsbehörde FDA zugelassener Bluttest zur Darmkrebsvorsorge von den staatlichen Krankenversicherungen erstattet wird. Die staatlichen Krankenversicherungen der USA (Centers for Medicare & Medicaid Services, CMS) haben nach Angaben des Unternehmens nun jedoch einen vorläufigen Betrag von 192 Dollar je Epi-Procolon-Test veröffentlicht. Damit sieht sich Epigenomics einen großen Schritt weiter. “Der von der CMS veröffentlichte, neu festgelegte Betrag ist ein signifikanter Meilenstein, da er unseren innovativen Bluttest zum Darmkrebs-Screening in angemessener Weise bewertet”, sagte Vorstandschef Greg Hamilton. Der Medicare-Preis gelte als wichtiger Richtwert und sei “ein bedeutendes Element für eine erfolgreiche Vermarktung”.Die Veröffentlichung des vorläufigen Betrages, der von den regionalen Medicare-Versicherungsträgern ermittelt wurde, ist Teil der “Gapfilling”-Methode zur Gebührenfestsetzung für neue Tests, für die es keine vergleichbaren Referenztests gibt, erläutert das Unternehmen. Auf dieser Basis werde CMS dann einen endgültigen Betrag festlegen, was Epigenomics im November erwartet. Der endgültige Betrag tritt mit dem Gebührenkatalog für klinische Laborleistungen 2019 in Kraft. In dieser Zeit will Epigenomics weitere Anstrengungen unternehmen, um die Medicare-Erstattung auf dem Wege einer National Coverage Determination oder durch die Gesetzesinitiativen im US-Kongress zu erreichen. Zwei überparteiliche Initiativen sehen laut Epigenomics vor, “dass geeignete, von der US-Gesundheitsbehörde FDA zugelassene Bluttests zum Darmkrebs-Screening durch die staatliche Krankenversicherung Medicare erstattet werden”.Anfang Juni hatte Epigenomics einen Rückschlag in den USA einstecken müssen, als die American Cancer Society den Bluttest nicht in ihre aktualisierten Richtlinien zur Darmkrebsvorsorge aufgenommen hatte. Die Aktie verlor daraufhin 30 % auf 2,73 Euro an Wert. Gestern holten die Titel 61 % auf 3,04 Euro auf.