IPO-Kandidat

Lime steigert Ergebnis deutlich

Investitionen in die E-Scooter- und E-Bike-Flotte zahlen sich für das US-amerikanische Start-up Lime aus: Das bereinigte Ebitda war im ersten Halbjahr fast doppelt so hoch wie im gesamten Vorjahr. Aus Sicht von Firmenchef Wayne Ting ist das Unternehmen damit bereit für einen Börsengang.

Lime steigert Ergebnis deutlich

IPO-Kandidat Lime
steigert Ergebnis deutlich

E-Scooter-Verleiher bekräftigt Pläne für Börsengang

kro Frankfurt

Der US-amerikanische E-Scooter-Verleiher Lime, der schon seit längerer Zeit mit einem Börsengang liebäugelt, hat im ersten Halbjahr 2023 einen fast doppelt so hohen Betriebsgewinn eingefahren wie im gesamten Vorjahr. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag in den ersten sechs Monaten bei 27 Mill. Dollar, wie das 2017 gegründete Unternehmen mit Sitz in San Francisco mitteilte. 2022 kam Lime noch auf 15 Mill. Dollar. Wie schon im Vorjahr sei auch das unbereinigte Ebitda im ersten Halbjahr wieder positiv gewesen, hieß es weiter.

Die verbesserte operative Profitabilität führt Lime unter anderem auf Investitionen in die Hardware ihrer Fahrzeuge zurück. Durch den Einsatz von austauschbaren Batterien etwa gestalte sich der Flottenbetrieb einfacher. Modelle der neuesten Generation, die mittlerweile den Großteil der Flotte ausmachen, müssten zudem seltener repariert werden.

Lizenzen in wichtigen Städten gesichert

Die Nachfrage nach den grellgrünen Elektrorollern und -fahrrädern ziehe ebenfalls an, so das Start-up. Die Bruttoerlöse stiegen demnach im Vergleich zum Vorjahr um 45% auf mehr als 250 Mill. Dollar. Allein im zweiten Quartal hätten sich Nutzer weltweit mehr als 40 Millionen Mal auf die Lime-Fahrzeuge geschwungen. Geholfen habe dabei auch der Erfolg im Wettbewerb um Lizenzen für den Betrieb in wichtigen Städten wie New York, London, Mailand, Rom und Madrid.

Einen Börsengang hatte Lime eigentlich schon für das Jahr 2022 angepeilt. Nachdem die Kapriolen an den Aktienmärkten das Start-up davon jedoch abgehalten haben, scheint CEO Wayne Ting die IPO-Pläne nun wieder verstärkt ins Auge zu fassen. Man habe sowohl das Wachstum als auch die Profitabilität, "um Lime hoffentlich an die Börse zu bringen, sobald der Markt es erlaubt", sagte Ting dem US-Nachrichtenportal "Techcrunch".

Lime-CEO Wayne Ting hält sein Unternehmen bereit für einen Gang an die Börse. Quelle: Lime

Neben Lime plant auch der estnische E-Scooter-Verleiher Bolt einen Gang an die Börse. Zuletzt hatte das Unternehmen, das zeitweilig mit dem deutschen Marktführer Tier Mobility Übernahmegespräche geführt hatte, das Jahr 2025 für die Erstnotiz angepeilt. Anfang August waren zugleich Gespräche von Bolt und dem schwedischen Konkurrenten Voi über eine mögliche Fusion bekannt geworden. Beobachter rechnen generell mit einer weiteren Konsolidierung in dem Sektor.