Linde PLC

Linde kauft eigene Aktien für 5 Mrd. Dollar

Der amerikanisch-deutsche Industriegasekonzern Linde erfreut seine Aktionäre mit einem neuen Aktienrückkaufprogramm und einer höheren Dividende. In Frankfurt stieg der Aktienkurs am Dienstag um 3,5% auf 210,40 Euro. Linde – gemessen an der...

Linde kauft eigene Aktien für 5 Mrd. Dollar

jh München

Der amerikanisch-deutsche Industriegasekonzern Linde erfreut seine Aktionäre mit einem neuen Aktienrückkaufprogramm und einer höheren Dividende. In Frankfurt stieg der Aktienkurs am Dienstag um 3,5% auf 210,40 Euro. Linde – gemessen an der Marktkapitalisierung hinter SAP und ganz knapp hinter Siemens das drittgrößte Unternehmen im Dax – lag damit an zweiter Stelle in der höchsten deutschen Börsenliga. Die Quartalsdividende steigert Linde in diesem Jahr wie 2020 um 10% auf nun 1,06 Dollar je Aktie. Für den ersten Abschnitt wird sie am 22. März gezahlt.

Das neue Aktienrückkaufprogramm, das der Verwaltungsrat jetzt beschlossen hat, hat ein Volumen von maximal 5 Mrd. Dollar und ist bis Ende Juli 2023 gültig. Auf dem aktuellen Kursniveau könnte Linde damit etwa 3,7% aller Aktien im Markt erwerben. Offiziell begrenzt ist das Programm auf 15% des Grundkapitals.

Das im Januar 2019 beschlossene Programm im Umfang von 6 Mrd. Dollar läuft am kommenden Montag aus. Wie viel der Weltmarktführer seiner Branche dafür in Summe ausgegeben hat, beziffert das Unternehmen mit Sitz in Guildford bei London nicht, sondern lediglich die Rückkäufe in jeder Woche. Ende Oktober 2020 teilte Linde zudem mit, die Schwelle von 5% aller Aktien überschritten zu haben. Seitdem wurden Käufe für insgesamt rund 380 Mill. Dollar gemeldet. Daraus ergibt sich eine Größenordnung von 5 Mrd. Dollar für bisherige Aktienrückkäufe.

Das neue Programm sei für Linde eine Gelegenheit, den Liquiditätsüberschuss an die Aktionäre weiterzugeben, sagt Chief Executive Officer Steve Angel. Dies sowie eine stetige Dividendensteigerung hatte Angel von Anfang an den Anteilseignern der Linde plc in Aussicht gestellt, die 2018 aus der Fusion der Linde AG mit Praxair entstanden ist. Damit beteiligte der Konzern die Aktionäre auch an den wegen Kartellauflagen erforderlichen Verkäufen von Unternehmensteilen. Nach Schätzungen brachten diese einen Erlös von netto rund 7 Mrd. Dollar.

Ergebnisanstieg erwartet

Nach Ansicht der Analysten der Commerzbank kann sich Linde die Aktienrückkäufe leisten. Zum einen liege das Verhältnis der Nettoschulden zum operativen Ergebnis (Ebitda) bei 2, zum anderen werde erwartet, dass der freie Cash-flow im vergangenen Jahr 3,4 Mrd. Dollar betragen habe.

Die Jahreszahlen präsentiert Linde am 5. Februar. 2020 hatte sich bald herausgestellt, dass die Coronakrise den Konzern kaum beeinträchtigt. Zwar senkte der Vorstand Anfang Mai das Gewinnziel, kehrte aber im November in die Nähe der Prognose vom Jahresbeginn zurück und erwartete einen Anstieg des bereinigten Ergebnisses um rund 10%. In den ersten neun Monaten war der operative Gewinn um 6,6% auf 4,18 Mrd. Dollar gestiegen, die Marge nahm bei einem um gut 5% niedrigeren Umsatz auf 21,0 (i.V. 18,6)% zu.

Wegen der zunächst großen Unsicherheit im Coronajahr 2020 hatte Linde den Aktienrückkauf im Frühjahr ausgesetzt, diesen aber bald wieder aufgenommen.

Wertberichtigt Seite 6

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.