Lücken im Netz
Lücken im Netz
Ladeinfrastruktur in Europa
Lücken im Netz
ste Hamburg
Am 10. Dezember wird die EU-Kommission voraussichtlich ankündigen, unter welchen Bedingungen der bislang geltende Plan gelockert wird, dass von 2035 an keine Neuwagen mit Verbrennungsmotor mehr auf europäische Straßen kommen dürfen. Im Raum steht, dass Vorgaben für gewerbliche Fahrzeugflotten verschärft werden.
Die Industrielobby dringt mit Verweis auf aktuelle Rahmenbedingungen und einen Gesamtanteil von Elektroautos an den Pkw-Neuzulassungen in Europa von nur 16% auf ein Nachjustieren des Verbrennerverbots. Der schleppende Hochlauf der E-Mobilität manifestiere sich auch an der lückenhaften Ladeinfrastruktur.
Komfortunterschiede
Umfragen zufolge schreckt potenzielle Käufer von E-Fahrzeugen die Verfügbarkeit von Ladestationen im Verhältnis zu Tankstellen ab. Auch der hohe Anteil von Wechselstromsäulen, an denen das Laden mehrere Stunden dauert, bremst den Durchbruch der E-Mobilität. Von knapp 180.000 öffentlich zugänglichen Ladestellen, die laut Bundesnetzagentur per 1. Oktober in Deutschland installiert waren, waren drei Viertel Normalladepunkte.
Einer Analyse von Motointegrator und Datapulse Research zufolge wird das Ziel der EU-Kommission, 2030 innerhalb der EU-27 auf 3,5 Millionen Ladepunkte zu kommen, bislang erst zu gut einem Viertel erreicht. Um die Lücke zu schließen, müsste die Ausbaurate bei über 500.000 und nicht wie derzeit bei rund 150.000 neuen Punkten pro Jahr liegen. Lücken im Netz zeigen sich laut der Studie vor allem in Nordskandinavien sowie in Teilen Mittel- und Osteuropas. Auffällig bei der Verbreitung: die Rolle von Supermarktketten. So betrieb Lidl im August mit 8.855 Säulen mehr E-Auto-Ladepunkte als 14 EU-Mitgliedstaaten, darunter Griechenland, Rumänien und Slowenien.
