Luftfahrt

Lufthansa erhebt Umweltgebühr

Die Lufthansa führt eine zusätzliche Umweltgebühr ein. Flüge werden bis zu 72 Euro teurer. In dieser Woche geht zudem die neue City-Tochter der Airline an den Start, vorerst jedoch ohne Tarifvertrag.

Lufthansa erhebt Umweltgebühr

Lufthansa erhebt Umweltgebühr auf Flugtickets

dpa-afx Frankfurt

Neue City-Tochter startet ohne Tarifvertrag

Die Lufthansa erhebt von Mittwoch an eine Umweltgebühr für Flugtickets, die ab Januar 2025 gelten. Dies teilte die Airline am Dienstag mit. Damit solle ein Teil der Kosten weitergegeben werden, die durch Umweltauflagen der EU entstehen, etwa der ausgeweitete, teils freiwillige Emissionshandel oder nachhaltig produziertes Bio-Kerosin (SAF), das nach EU-Vorgaben von 2025 an beigemischt werden muss.

Die Gebühr richtet sich nach der Länge des Fluges und soll zwischen 1 und 72 Euro betragen. Sie betrifft Starts sämtlichen Konzern-Airlines in den 27 EU-Ländern sowie in Großbritannien, Norwegen und der Schweiz. Einzige Ausnahme sind Tickets auf der Plattform eurowings.com, wo ausschließlich Brutto-Preise angezeigt werden.

Noch keine Einigung zu City Airlines

Die jüngste Fluggesellschaft im Lufthansa -Konzern startet unterdessen ohne Tarifverträge für das fliegende Personal. Der erste Linienflug der „City Airlines“ ist für Mittwoch um 09.10 Uhr von München nach Birmingham geplant. Am Dienstag bestätigten die Gewerkschaften Vereinigung Cockpit und Ufo, dass bislang kein Vertrag zu den Arbeitsbedingungen der Piloten und Flugbegleiter geschlossen worden sei.

Damit ist auch der Übergang des Personals von der bestehenden Zubringer-Tochter Lufthansa Cityline zur neuen Gesellschaft weiterhin ungeklärt. Das neue Unternehmen hat freiwilligen Wechslern unter anderem einen Bonus in Höhe eines Jahresgehalts angeboten. Die Kabinengewerkschaft Ufo hat ihren Mitgliedern allerdings von der Offerte abgeraten, da zahlreiche Bedingungen etwa zur Bezahlung und Arbeitszeit hinter denen bei Cityline zurückblieben.

Lufthansa will Flotte ausbauen

Lufthansa will die neue Gesellschaft für Kurz- und Mittelstrecken noch in diesem Jahr mit fünf Flugzeugen ausstatten. Neben München soll 2025 Frankfurt als zweite Basis folgen und die Flotte mindestens um acht weitere Jets wachsen.

Für die Zeit ab 2026 sind weitere 40 Flugzeuge bestellt. Passagiere werden den Neustart kaum bemerken: Die neue Gesellschaft mit dem zusätzlichen Code VF ist wie ihre Vorgängerin Cityline voll in die Systeme der Lufthansa integriert und kann auch nur dort gebucht werden. Die Pilotengewerkschaft VC hält die Gründung der neuen Airline für überflüssig. Man sei weiterhin bereit, über die vereinbarten Beschränkungen der Cityline zu verhandeln, hatte Tarifvorstand Marcel Gröls vor wenigen Tagen betont. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte die Vereinbarung mehrfach als Grund dargestellt, dass man Cityline nicht weiterbetreiben könne.