Luxusgüterbranche

LVMH greift nach Etro

Der französische Luxusgüterkonzern LVMH, der rund 60 Marken kontrolliert, hat immer noch nicht genug. Mit dem Mailänder Modehaus Etro verleibt er sich ein weiteres Schmuckstück ein.

LVMH greift nach Etro

bl Mailand

Mit dem Mailänder Modehaus Etro verleibt sich der Multimilliardär und Chef des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH, Bernard Arnault, ein weiteres Schmuckstück ein. Formal erfolgt der Erwerb, der Etro mit 500 Mill. Euro bewertet, über die Investmentgesellschaft L. Catterton, an der seit 2016 auch LVMH und die Arnault-Familienholding Groupe Arnault beteiligt sind. Catterton hatte erst kürzlich Birkenstock übernommen und ist weltweit in mehr als 200 Unternehmen investiert, deren Unternehmenswert bei 28 Mrd. Dollar liegt.

Etro wurde 1968 von Gerolamo Etro als Stoffweberei gegründet. Die Familie zieht sich nicht zurück und behält 40% der Anteile. Gerolamo Etro, dessen Kinder Jacopo, Kean, Veronica und Ippolito im Unter­nehmen sind, wird künftig Chairman. Das italienische Unternehmen hat dem Vernehmen nach einen Kapitalzuschuss gebraucht. Durch die Übernahme hofft Etro, die weltweit 140 Verkaufspunkte hat, das internationale Wachstum beschleunigen zu können. Das Unternehmen hat 2019, im letzten Jahr vor der Coronakrise, 285 Mill. Euro umgesetzt und einen Bruttobetriebsgewinn (Ebitda) von 15,7 Mill. Euro ausgewiesen.